Federico Cafiero De Raho Federico Cafiero De Raho 

Papst empfängt Italiens obersten Mafia-Jäger

Papst Franziskus hat am Samstag Italiens obersten Antimafia- und Antiterror-Verantwortlichen, Federico Cafiero De Raho, in Privataudienz empfangen. Über Inhalte und weitere Details des Gesprächs wurde zunächst nichts bekannt.

Der 68jährige Cafiero De Raho ist seit November 2017 Antimafia- und Antiterror-Staatsanwalt der Republik Italien. Das 1992 eingerichtete Amt dient der landesweiten wie internationalen Koordinierung im Kampf gegen das organisierte Verbrechen wie gegen Terrorismus.

Diese Woche hatte er dem italienischen Staatsradio Rai gesagt, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Gefahr bestehe, dass die Mafia die Wirtschaft weiter infiltrieren könnte. Er denke vor allem im Tourismussektor wie  Restaurants, Bars, Hotels und andere Aktivitäten. Die Mafiosi kämen mit Säcken voller Geldscheine an, um Einkäufe zu tätigen. Sie würden damit ihr durch kriminellen Handlungen erzeugtes Geld durch Strohmänner und Unternehmen, die in Schwierigkeiten stecken, in die legale Welt übersiedeln. Die Mafiosi nutzten die Schwierigkeiten der Unternehmen aus. Ihre Gelder würden mit Wucherzinsen ausgeliehen und dieser Wucher ermögliche es den Mafiosi, Besitzer der Unternehmen zu werden, die zuvor um finanzielle Hilfe gebeten hätten. Eine Lösung, um zu verhindern, dass die Mafias in den Besitz der Vermögenswerte gelangten, bestehe seiner Meinung nach darin, den legalen Unternehmen sofortigen Zugang zu Krediten und Liquidität zu ermöglichen und die Aktivitäten der italienischen Finanzpolizei auszuweiten.

(kna/vatican news - mg)

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13. Juni 2020, 14:41