Ernennung für äthiopisch-katholisch Gläubige in Nordamerika
Der neue Apostolische Visitator gehört dem Klerus von Addis Abeba an, ab 2015 war er Generalvikar und Ordinariatskanzler der äthiopisch-katholischen Erzeparchie Addis Abeba. Bereits zuvor war er in Washington in der Seelsorge der äthiopisch-katholischen Gemeinde tätig.
Mehr zu Tesfaye Woldemariam Fesuh
Geboren 1961 in Alitena im Tigre. Nach dem Philosophie- und Theologiestudium in Addis Abeba wurde Tesfaye Woldemariam Fesuh 1988 zum Priester geweiht. Von 1989 bis 1994 war er als Rektor des Knabenseminars in der äthiopischen Hauptstadt tätig. Anschließend setzte er in Rom seine Studien in Moraltheologie und ökumenischer Theologie fort. 2001 ging er in die USA und widmete sich in Washington der Sorge um die Migranten aus Äthiopien, die der katholischen Kirche des alexandrinischen Ritus angehören. 2015 kehrte er nach Addis Abeba zurück.
Die Ernennung eines Apostolischen Visitators für die äthiopisch-katholischen Gläubigen in Nordamerika sehen Beobachter als Zeichen dafür, dass der Heilige Stuhl zunehmend zur Kenntnis nimmt, wie sehr die katholischen Ostkirchen – ebenso wie ihre nicht mit dem Papst in Gemeinschaften stehenden Schwesterkirchen – durch Globalisierung und Migrationsbewegung zunehmend Weltkirchen geworden sind. Ihre Gläubigen in der Diaspora können nicht mehr – wie das früher oft üblich war – einfach an die Pfarrgemeinden und Seelsorgeeinrichtungen der Kirche des lateinischen Ritus verwiesen werden.
Mehr zur äthiopisch-katholische Kirche
Sie ist eine mit dem Papst in voller Gemeinschaft stehende katholische Ostkirche des alexandrinischen Ritus. Das Oberhaupt der Kirche ist der Erzbischof von Addis Abeba, Kardinal Berhaneyesus Demerew Souraphiel, der aus dem Lazaristenorden kommt. Die äthiopisch-katholische Kirche ist eine Minderheitenkirche in Äthiopien, sie verfügt aber über ein dichtes Netz von Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen. Die Bedeutung der Kirche lässt sich u.a. daran ablesen, dass Kardinal Souraphiel zum Vorsitzenden der äthiopischen nationalen Versöhnungskommission ernannt wurde.
(vatican news/poi - sst)
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