Papst Franziskus betet für Nicaragua
„Liebe Geschwister in Nicaragua. Ich bin euch nahe und bete für euch“, sagte der Papst am Sonntag nach seinem Angelus-Gebet auf dem Petersplatz.
Anlass dieser Worte war der Brandanschlag am Freitag auf die Kathedrale der Hauptstadt Managua, bei dem ein kostbares Kruzifix aus dem 4. Jahrhundert nahezu vollständig zerstört worden war.
Das Volk leide aufgrund des Anschlages auf das „verehrte Bildnis Christi, das das Leben der Gläubigen über Jahrhunderte weg begleitet und unterstützt hat“, so Papst Franziskus, der seine Solidarität und sein Mitgefühl der katholischen Gemeinschaft gegenüber zum Ausdruck brachte.
Anschlag am Freitag
Zeugenaussagen zufolge hatte sich am Freitag ein Vermummter dem Kruzifix in der Kathedrale „Sangre de Cristo“ mit den Worten genähert: „Ich komme zum Blut Christi“. Dann entzündete er den Brandsatz, der schwerwiegende Schäden an dem kostbaren Kreuz hinterließ. Menschen kamen nicht zu Schaden.
Krise in Nicaragua
Nicaragua erlebt seit April 2018 eine Krise mit landesweiten Protesten gegen die linksgerichtete Regierung von Präsident Daniel Ortega. Seit Beginn kamen hunderte von Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Nicaraguas Kirche kritisierte immer wieder in scharfer Form die Menschenrechtsverletzungen der Regierung. Im Kontext der Spannungen stand auch die Kirche selbst mehrfach im Visier. So stürmten etwa im November 2019 Anhänger des sandinistischen Präsidentenpaares Daniel Ortega und Rosario Murillo die Kathedrale von Managua, nachdem dort Angehörige politischer Gefangenen einen Hungerstreik begonnen hatten, um die Freilassung der Inhaftierten zu fordern.
Papst Johannes Paul II. hatte während seines Besuchs in der Kathedrale von Managua im Februar 1996 vor dem nun zerstörten Kruzifix des „Blutes Christi“ gebetet.
(vatican news - pr)
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