Juliette Binoche beim Papst: „Ein kurzer und intensiver Austausch“
Mario Galgano und Adelaide Patrignani – Vatikanstadt
Es war eine bunte Truppe, die Franziskus am Donnerstag empfing: Eine Schauspielerin, ein Erzbischof, ein Wirtschaftswissenschaftler, ein junger Landwirt aus dem ländlichen Gebiet Frankreichs. Doch so unterschiedlich sie alle auch sein mögen, gläubig oder nicht, eines einte sie alle - auch mit Papst Franziskus: Das Anliegen, die Schöpfung zu bewahren. Bei ihrem Treffen mit Franziskus haben die sechzehn Persönlichkeiten aus Frankreich im Vatikan eine bemerkenswerte frei gehaltene Rede des Papstes erlebt. Trotz der Kürze der Ansprache wurde die Verbindung unter allen, auch mit der Kirche und besonders mit dem Bischof von Rom im Kampf für Umweltschutz deutlich. So lautet auch das Fazit der französischen Schauspielerin Juliette Binoche. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte sie zu der Audienz beim Papst:
„Zunächst war unsere Delegation gemeinsam in einem Kleinbus im Vatikan unterwegs. Das war eine kurze Anfahrt, aber wir haben uns da sehr gut auf das Treffen mit Franziskus vorbereiten können. Wir wussten, dass es eine kurze, aber intensive Audienz sein wird. Das Treffen dauerte knapp eine Stunde. Was mir sehr gefallen hat, ist, dass der Papst das Redemanuskript auf die Seite legte und frei sprach. Er begann über seine persönlichen Erfahrungen in Amazonien zu sprechen. Dort habe er eine wahre Bekehrung zur Bewahrung der Umwelt erlebt. So hob er die Bedeutung hervor, sich der eigenen Wurzeln bewusst zu werden.“
Der Delegation gehörten neben Binoche auch katholische Theologen, Ordensleute, Juristen und Journalisten an. Sie alle waren in den Vatikan gekommen, um mit dem Papst über Fragestellungen seiner Sozial- und Umwelt-Enzyklika „Laudato sì“ zu sprechen. Zwar könne die Kirche keine fertigen Lösungen anbieten, sie wisse auch um Schwierigkeiten, so der Papst in einer Ansprache. Dennoch könne sie zur Bewusstseinsbildung für eine „tiefgreifende und dauerhafte ökologische Bekehrung“ beitragen.
„Ich war sehr bewegt, weil ich einige Pflanzen schenken durfte, die mir am Herzen liegen. Es handelt sich um die Pflanze Artemisia, die ich bei meinen Reisen verschenke. Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, die besagen, dass diese Pflanze sehr gute Wirkungen auf Patienten hat. Ich unterstütze deshalb seit mehreren Jahren Projekte, die die Verbreitung dieser Pflanze in Afrika fördern. Damit kann auf natürliche und einfache Weise vielen Menschen geholfen werden. Eine Pflanze, die das Sinnbild dieses Treffens war, eine symbolische Verbindung zwischen dem Schrei der Erde und dem Schrei der Armen, die dazu berufen ist, in ihrem eigenen Tempo Früchte zu tragen und so der Mutter Erde beizustehen.“
Mit Bus und Bahn in die italienische Hauptstadt gekommen, um ihren Überzeugungen treu zu bleiben, erlebte die französische Delegation am Donnerstag den Höhepunkt ihrer Reise: Sich mit dem Nachfolger Petri über solche und andere Möglichkeiten zur Bewahrung der Schöpfung austauschen.
(vatican news)
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