Papst unterzeichnet neue Enzyklika „Fratelli tutti“ am 3. Oktober in Assisi
Mario Galgano und Alessandro De Carolis – Vatikanstadt
Die neue Enzyklika von Papst Franziskus – „Fratelli tutti" (Alle Brüder) – wird beim Grab des heiligen Franz von Assisi unterzeichnet, der die Geschwisterlichkeit in jedem Geschöpf Gottes erfasste und sie in ein zeitloses Lied verwandelte. Von dort begann die erste Etappe des Pontifikats von Franziskus, der beim Konklave von 2013 entschieden hatte, den Namen des umbrischen Heiligen zu tragen. Nach „Lumen fidei“ (2013) und „Laudato si'“ (2015) wird diesmal das Wirken des Poverello die dritte Enzyklika „Fratelli tutti“ über Brüderlichkeit und soziale Freundschaft prägen. Der Titel ist eine Anlehnung an die Schriften des heiligen Franziskus von Assisi. In seinen Ermahnungen hatte der Heilige von „alle Brüder“ geschrieben, die auf den guten Hirten schauen sollten. Dieser nahm „die Passion des Kreuzes auf sich, um seine Schafe zu retten“.(Vgl. Ermahnungen, 6, 1: FF 155).
Von Lampedusa bis Covid: Der Papst und die Herausforderung der Geschwisterlichkeit
Der Papst wird das Schreiben am Nachmittag des 3. Oktober unterzeichnen, nachdem er am Nachmittag in Assisi angekommen ist und in der Unteren Basilika die Messe gefeiert hat. Eine Feier, die noch durch die Pandemie geprägt sein wird, wie der Direktor des Pressamtes des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, mitteilte. Er wies auf die Information der Präfektur des Päpstlichen Hauses hin, wonach es der Wunsch des Papstes sei, dass der Besuch „in privater Form und ohne jegliche Beteiligung der Gläubigen“ stattfinden solle, „wegen der Gesundheitssituation“. Sobald die Feier und Unterzeichnung zu Ende sei, werde der Papst in den Vatikan zurückkehren.
Im Herzen seines Lehramtes
Der Titel des Dokuments bezieht sich auf einen zentralen Wert des Lehramtes Franziskus´, der sich am Abend seiner Wahl, dem 13. März 2013, der Welt mit dem Wort „Brüder“ vorstellte. Brüder seien ebenso die Unsichtbaren, die er in Lampedusa umarmt habe; die Migranten, bei seinem ersten Besuch in seinem Pontifikat. Shimon Peres und Abu Mazen, die dem Papst 2014 die Hand schütteln, seien auch ein Beispiel für jene Geschwisterlichkeit, die den Frieden zum Ziel habe. Bis zur Erklärung von Abu Dhabi im vergangenen Jahr, auch in diesem Fall ein Dokument über die „menschliche Brüderlichkeit“, die, so Franziskus, „aus dem Glauben an Gott geboren ist, der Vater aller und Vater des Friedens ist“.
Bischof von Assisi: Aus der Geste des Papstes schöpfen wir die Kraft für Neuanfang
Mit der Unterzeichnung am 3. Oktober wird es der vierte Besuche des Papstes in Assisi sein, nach den Reisen vom 4. Oktober 2013 und dem Doppelbesuch von 2016, als er am 4. August und 20. September dort war. Eine Rückkehr, die der Bischof der Stadt, Domenico Sorrentino, mit „Freude und Dankbarkeit“ begrüßt, wie er in einer Erklärung schreibt. „Während die Welt unter einer Pandemie leidet, die so viele Völker in Schwierigkeiten bringt und uns Geschwister im Schmerz fühlen lässt, können wir nicht umhin, die Notwendigkeit zu spüren, vor allem Brüder in Liebe zu werden“, schreibt Bischof Sorrentino, der von der „kosmischen Bruderschaft“ des heiligen Franziskus spricht. „Diese Geste des Papstes Franziskus gibt uns neuen Mut und neue Kraft, um im Namen der Bruderschaft, die uns alle verbindet, 'neu zu beginnen'.“
(vatican news)
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