Papst an Polen: „Schutz jedes Menschen von der Empfängnis an“
Darüber hinaus bete er um Kraft für jene, die bedrohtes Leben „aufnehmen und pflegen, auch wenn dies heroische Liebe erfordert“. Papst Franziskus bezog sich mit diesen Worten an die Pilger aus Polen offenbar auf das Verbot der Abtreibung kranker Föten, das Polens Verfassungsgericht kürzlich aussprach.
Mit dem Richtspruch sind Abtreibungen im katholisch geprägten Polen künftig nur noch dann zulässig, wenn die Gesundheit der Schwangeren gefährdet ist oder die Schwangerschaft das Ergebnis einer Straftat ist. Seit dem Urteil kommt es täglich zu Straßenprotesten. Am Sonntag störten Demonstrierende mehrere Gottesdienste. Kirchen wurden mit Parolen beschmiert und ein Denkmal von Papst Johannes Paul II. in einer Kleinstadt geschändet.
Die Kirche rief angesichts der Lage zu Dialog und gegenseitigem Respekt auf. „Lasst uns keine Spaltungen verursachen, lasst uns nicht dazu beitragen, dass sie zunehmen", sagte Polens Primas Erzbischof Wojciech Polak am Montagabend. Mit Blick auf die Massenproteste räumte der Sprecher der Polnischen Bischofskonferenz Leszek Gesiak Probleme der Kirche im Dialog mit der Gesellschaft ein.
Am Mittwoch wollte der Ständige Rat der Bischofskonferenz in einer außerordentlichen Videokonferenz über den Konflikt beraten. Mehrere Organisationen haben für denselben Tag zu einem landesweiten Frauenstreik aufgerufen.
(vatican news/diverse – gs)
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