Papst bei Generalaudienz: Gebet überwindet Angst
Lange bevor der Engel bei Maria eintritt und der jungen Frau ihre besondere Sendung in der Welt verkündet, ist das Mädchen aus Nazaret längst eine Betende. Ein für die Welt verborgenes Leben. „Eines ist sicher“, so der Papst: „Maria gehört zu der großen Schar jener demütigen Herzen, die amtliche Geschichtsschreiber nicht in ihre Bücher aufnehmen, mit denen Gott aber das Kommen seines Sohnes vorbereitet hat.“
Marias Wort der Bereitschaft, „hier bin ich", bezeichnete Franziskus als „vollkommenen Akt vertrauenden Gehorsams“, voller Offenheit für Gottes Willen – ein Vorbild für alle, die beten. „Es gibt keine bessere Art zu beten, als sich selbst wie Maria in eine Haltung der Offenheit zu versetzen: ,Herr, was Du willst, wann Du willst und wie Du willst'. Wie viele Gläubige leben ihr Gebet auf diese Weise! Nicht zornig werden, weil die Tage voller Probleme sind, sondern der Realität entgegengehen und wissen, dass wir in demütiger Liebe, die uns in jeder Lebenslage geschenkt ist, zu Werkzeugen der Gnade Gottes werden.“
Gebet verwandelt den Menschen von innen her, so Franziskus sinngemäß. „Dem Gebet gelingt es, Ängste zu überwinden - wir sind ängstlich, immer wollen wir die Dinge, noch bevor wir darum gebeten haben, sofort, sofort! Aber so ist das Leben nicht. Diese Angst tut uns nicht gut, und dem Gebet gelingt es, die Ängste zu überwinden und sie in Verfügbarkeit umzuwandeln.“
So sei es auch Maria von Nazaret ergangen. Sicherlich habe sie vorausgesehen, dass ihr „Ja“ zu harten Prüfungen führen würde. Im Gebet habe sie ihren Sohn Jesus im Leben und Sterben begleitet, bis unters Kreuz und zur Auferstehung. „Und am Ende begleitet sie die ersten Schritte der entstehenden Kirche. Sie betet mit den Jüngern, die den Skandal des Kreuzes durchlebt haben. Sie betet mit Petrus, der vor Angst zusammenbricht und aus Reue weint. Maria ist da, unter den Männern und Frauen, die ihr Sohn berufen hat, seine Gemeinde zu bilden."
Dabei erhob die Muttergottes nicht den Anspruch, mehr zu sein als die anderen, verdeutlichte der Papst. „,Maria ist nicht die Priesterin unter ihnen, nein! Sie ist die Mutter Jesu, die mit ihnen in Gemeinschaft betet, als eine Frau aus der Gemeinschaft. Sie betet mit ihnen und für sie. Und wieder geht ihr Gebet der Zukunft voraus, die sich an ihr erfüllt: Durch die Kraft des Heiligen Geistes ist sie Mutter Gottes geworden, und durch die Kraft des Heiligen Geistes wird sie Mutter der Kirche.“
(vatican news – gs)
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