Unsere Radio-Akademie: Fratelli tutti (Teil 2)
Dabei bieten wir Ihnen nicht nur die schönsten und wichtigsten Originalzitate aus dem Lehrschreiben, sondern auch eine behutsame Einordnung. Die Gedanken von Papst Franziskus, die um Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft kreisen, wurden von uns in eine Form gebracht, die das Hören und Verstehen erleichtern soll.
Im zweiten Teil unserer Radio-Akademie geht es um den Ruf des Papstes nach einer Ethik der internationalen Beziehungen. Auslandsschulden dürften arme Länder nicht dermaßen drücken, dass ihre Entwicklung abgebremst werde. Und auch an einigen weiteren Beispielen macht „Fratelli tutti“ ganz konkret, was mit Geschwisterlichkeit und sozialer Freundschaft gemeint ist. Beispiel Flüchtlinge und Migranten:
Vom Recht jedes Menschen auf Migration
„Ideal wäre es, wenn unnötige Migration vermieden werden könnte, und das kann erreicht werden, indem man in den Herkunftsländern die Bedingungen für ein Leben in Würde und Wachstum schafft. Solange es jedoch keine wirklichen Fortschritte in diese Richtung gibt, ist es unsere Pflicht, das Recht eines jeden Menschen zu respektieren, einen Ort zu finden, an dem er nicht nur seinen Grundbedürfnissen und denen seiner Familie nachkommen, sondern sich auch als Person voll verwirklichen kann.“
Der Papst hat zwar bis zu einem bestimmten Punkt auch Verständnis für die Vorbehalte von Alteingesessenen gegen Migranten.
„Ich verstehe das als Teil des natürlichen Instinkts der Selbstverteidigung. Ich lade aber dazu ein, über diese primären Reaktionen hinauszugehen. Denn das Problem ist, dass diese Reaktionen unsere Denk- und Handlungsweise so weit konditionieren, dass sie uns intolerant, verschlossen und vielleicht sogar – ohne dass wir es merken – rassistisch machen.
Dabei leben Kulturen vom lebendigen Austausch mit Fremden, wie die Enyzklika ausführt. Fällt diese Konfrontation weg, verarmt eine Gesellschaft und fängt an, um sich selbst zu kreisen.“ Das ist für den Papst ein wichtiges Thema; Jorge Mario Bergoglio ist selbst der Nachfahre italienischer Einwanderer in Argentinien.
Im übrigen solle man anderen – auch Migranten – aber ganz ohne Hintergedanken und Absichten helfen.
„Wir haben unser Leben geschenkt bekommen, wir haben nicht dafür bezahlt. Wir alle können also etwas geben, ohne etwas dafür zu erwarten. Wir können Gutes tun, ohne von der Person, der wir helfen, dasselbe zu verlangen. Eben das sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben« (Mt 10,8). Wie es um die verschiedenen Länder der Welt wirklich bestellt ist, lässt sich an dieser Fähigkeit abmessen, nicht nur an das eigene Land, sondern an die ganze Menschheitsfamilie zu denken… und das wird besonders in kritischen Zeiten offenbar.“
Bei uns auf CD
Sie können diese Radio-Akademie wie üblich bei uns auf CD bestellen. Eine E-Mail an cd@radiovatikan.de genügt; gegen einen Unkostenbeitrag senden wir sie Ihnen gerne zu. Alternativ können wir Ihnen auch die Möglichkeit zum Download der vier Folgen anbieten.
(radio vatikan – sk)
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