US-Kardinal O´Malley: Report zu McCarrick ist „schmerzhaft und beschämend"
Papst Franziskus hatte den McCarrick-Report in Auftrag gegeben. Damit folgte das Kirchenoberhaupt „in Wort und Tat” seinem Vorhaben, den Fall „umfassend, transparent und gründlich” zu untersuchen, so Kardinal O´Malley. McCarrick habe „seine heilige Verpflichtung, ein guter und heiliger Priester zu sein, verraten”. Seine Entfernung aus dem Priesteramt sei „eine notwendige Sanktion” gewesen. Der 460 Seiten starke Bericht zeige allerdings auch den Klerikalismus auf, „der es ihm erlaubte, angesichts dieser Anschuldigungen auf die Ebene eines Bischofs und Kardinals aufzusteigen”, schrieb O´Malley.
McCarricks Opfern sei für ihren Mut bei der Aufklärung des Falls zu danken, so der Kardinal von Boston, der als wichtigster Verbündeter des Papstes im Kampf gegen Missbrauch in den USA gilt. „Es reicht nicht mehr aus, dass die Kirche einfach um Vergebung bittet, Transparenz zusichert und sich entschuldigt”, so der Kardinal wörtlich. „Alle Überlebenden, die mutig vorgetreten sind und die Kirche gezwungen haben, sich den von Geistlichen, Ordensleuten und anderem Personal begangenen Verbrechen zu stellen, verdienen unsere Fürsorge, Unterstützung und Ehrlichkeit.” Die Kirche habe die Pflicht, Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen und alles zu tun, „um die Sicherheit unseres Volkes zu gewährleisten”, schrieb O´Malley.
Die Bischöfe in den USA würden den Report in den kommenden Tagen diskutieren, so der Kardinal. Alle verstünden, dass die Wiederherstellung des Vertrauens der Menschen in die Kirche ein fortlaufender Prozess sei. Die US-Bischofskonferenz tritt nächste Woche zu ihrer Herbst-Vollversammlung zusammen.
(vatican news – gs)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.