Papst-Tweet: „Sklaverei nimmt allen die Würde“
„Heute wie gestern liegt an der Wurzel der Sklaverei ein Verständnis vom Menschen, das die Möglichkeit zulässt, ihn wie einen Gegenstand zu behandeln und seine Würde mit Füßen zu treten. Die Sklaverei ist unsere ,Un-würde', weil sie uns allen die Würde nimmt“, schreibt Franziskus auf seinem Account @pontifex. Dem Papst ist es ein erklärtes Anliegen, immer wieder auf das Phänomen der modernen Sklaverei hinzuweisen und zu deren Ausrottung beizutragen.
Im Jahr 2014 beispielsweise wandte er sich aus Anlass der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung von Religionsführern gegen die Sklaverei an die Teilnehmer des Treffens im Vatikan: „Trotz der großen Bemühungen vieler Menschen ist die moderne Sklaverei auch weiterhin eine grausame Geißel, die in aller Welt in großem Ausmaß verbreitet ist, sogar in Form von Tourismus. Dieses Verbrechen gegen die Menschheit verbirgt sich hinter der Maske scheinbar akzeptierter Gewohnheiten, fordert aber in Wirklichkeit Opfer in Form von Prostitution, Menschenhandel, Zwangsarbeit, Sklavenarbeit, Verstümmelung, Organhandel, Drogenmissbrauch, Kinderarbeit“, erklärte er bei dieser Gelegenheit.
Keineswegs sei das Phänomen aus unserer modernen Gesellschaft verbannt oder auf arme Länder beschränkt, ganz im Gegenteil, erinnerte der Papst: „Und das geschieht sowohl in Städten als auch in Dörfern, in den Elendsvierteln der reicheren und ärmeren Nationen der Welt. Und das Schlimmste ist, dass diese Situation sich leider Tag für Tag verschlimmert.“
Doch auch bei zahlreichen anderen Gelgenheiten spricht sich Franziskus immer wieder gegen Menschenhandel und moderne Sklaverei aus, die er als „Plage der Menschheit“ bezeichnet. Aktiv unterstützt Franziskus den Kampf gegen das weltweite Phänomen unter anderem durch die Einrichtung der Santa Marta Group, eine am Vatikan angesiedelte Task Force gegen Menschenhandel, an der neben Kirchenvertretern, Richtern und Politikern auch international vernetzte Polizeibehörden beteiligt sind.
Mehr als 40 Millionen Opfer
Die Vereinten Nationen begehen den Gedenktag in Erinnerung an den 2. Dezember 1949, an dem die Konvention zur Unterbindung des Menschenhandels unterzeichnet wurde. Auch wenn sich mittlerweile zahlreiche Länder der Ächtung des Phänomens angeschlossen haben, ist es noch lange nicht ausgerottet.
Nach jüngsten Schätzungen der Internationalen Organisation für Arbeit (IOL) sind mehr als 40 Millionen Menschen weltweit Opfer von Sklaverei, ein Viertel von ihnen sind Kinder. Mehr als die Hälfte der Opfer von Sklaverei wird unter unmenschlichen Bedingungen zu harter Arbeit gezwungen, unter anderem in privaten Haushalten, im Baugewerbe oder in der Landwirtschaft. Doch ein großer Teil der (oft minderjährigen) Frauen muss auch eine aufgezwungene Ehe erdulden, während knapp 5 Millionen der Opfer sexueller Ausbeutung ausgesetzt sind.
.(vatican news - cs)
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