Papst Franziskus beim Angelusgebet Papst Franziskus beim Angelusgebet 

Papst zur globalen Notlage: „Gottes Licht ist mächtiger“

Franziskus hat angesichts der globalen Notlage dazu ermutigt, aus dem Glauben Kraft zu schöpfen. Der Papst warnte bei seinem Angelus am Hochfest Epiphanie zugleich vor einer Mentalität der „Verwaltung“ des Glaubens. Wir alle sollten uns „immer wieder von Christus faszinieren, anziehen, leiten, erleuchten und bekehren zu lassen“.

Anne Preckel - Vatikanstadt

Am Hochfest der Erscheinung des Herrn gehe es um die Geburt Christi „aus einem bestimmten Lichtblick gesehen“, so der Papst: „Licht, das jeden Menschen erleuchtet, Licht, das man im Glauben annimmt, und Licht, das man den anderen in der Nächstenliebe, im Glaubenszeugnis, in der Verkündigung des Evangeliums bringt.“

Vision der Hoffnung

Franziskus nahm bei seinem Angelus in der Bibliothek des Apostolischen Palastes Bezug auf die heutige Weltlage und machte Mut, in diesem Moment aus dem Glauben Kraft zu schöpfen.

„Die Prophezeiung des Jesaja, von der in der heutigen Liturgie erzählt wird (vgl. 60,1-6), klingt in unserer Zeit aktueller denn je: ,Finsternis bedeckt die Erde, dichter Nebel hüllt die Völker ein‘ (V. 2). Vor diesem Horizont kündigt der Prophet Licht an: das Licht, das Gott Jerusalem gegeben hat und das dazu bestimmt ist, den Weg aller Völker zu erhellen. Dieses Licht hat die Kraft, alle anzuziehen, nah und fern, und alle machen sich auf den Weg, es zu erreichen (vgl. V. 3). Es ist eine Vision, die das Herz öffnet, die den Atem weitet, die zur Hoffnung einlädt. Sicherlich ist die Dunkelheit im Leben eines jeden Menschen und in der Geschichte der Menschheit präsent und bedrohlich, aber Gottes Licht ist mächtiger. Und es geht darum, es aufzunehmen, damit es allen leuchten kann.“

Glaube verbreitet sich durch Zeugnis, nicht Proselytismus

Der Messias sei „nicht nur für einige, sondern für alle Menschen, für alle Völker geboren“, betonte der Papst mit Verweis auf das Jesuskind von Bethlehem – „auch wenn sein Königtum nicht von allen akzeptiert wird“ und sogar abgelehnt wurde, wie der Papst anmerkte. Das Licht Christi verbreite sich „nicht durch die Machtmittel der Reiche dieser Welt, die immer versuchen, die Herrschaft über es zu erlangen“. Es verbreite sich durch die Verkündigung des Evangeliums und die Fleischwerdung – „das heißt, dem anderen nahe zu sein, ihm zu begegnen, seine Wirklichkeit wahrzunehmen und das Zeugnis unseres Glaubens abzulegen - und zwar jeder von uns“, wie Franziskus betonte:

„Nur so kann das Licht Christi, der die Liebe ist, in denen, die es aufnehmen, leuchten und andere anziehen. Das Licht Christi breitet sich nicht durch Proselytismus aus, sondern durch das Zeugnis und Bekenntnis des Glaubens. Auch durch das Martyrium.“

Immer wieder neu von Christus faszinieren lassen

Es sei wesentlich, dieses Licht in uns selbst „immer mehr“ willkommen zu heißen, bekräftigte der Papst, der zugleich vor Hochmut und einer Verwaltungsmentalität im Bereich des Glaubens warnte:

„Wehe, wenn wir denken, dass wir es (das Licht des Glaubens, Anm.) schon besitzen, dass wir es nur zu ,verwalten‘ brauchen! Auch wir sind wie die Heiligen Drei Könige aufgerufen, uns immer wieder von Christus faszinieren, anziehen, leiten, erleuchten und bekehren zu lassen: Es ist der Weg des Glaubens, mittels des Gebetes und der Betrachtung der Werke Gottes, die uns immer wieder neu mit Freude und Staunen erfüllen.“

(vatican news – pr)
 

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06. Januar 2021, 12:13