Papst an Celam: Kirche, die keinen ausschließt
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Der Rat der Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen stellte die Initiative mit synodalem Charakter diesen Sonntag vor. Die kirchliche Versammlung vom 21. bis 28. November dieses Jahres in Mexiko-Stadt steht unter dem Motto „Wir sind alle missionarische Jünger im Aufbruch". Die Bischofskonferenzen kündigten einen Prozess an, bei dem das Volk Gottes zu Wort kommen soll. Es gehe darum „in Gemeinschaft mit Papst Franziskus einen partizipativen Weg zu beschreiten, und die neuen Wege zu erkennen, die beschritten werden müssen , um auf die pastoralen Herausforderungen der Kirche in Lateinamerika und der Karibik zu reagieren“, so Celam. Papst Franziskus versicherte in seiner Videobotschaft, er werde den Prozess und die Vorbereitungen mit Gebeten begleiten. Außerdem hatte er zwei Anliegen:
„Ich möchte euch zwei Kriterien mitgeben die euch in dieser Zeit begleiten sollen, eine Zeit, die neue Hoffnungs-Horizonte öffnet. Zunächst, gemeinsam mit dem Gottesvolk: damit diese Versammlung der Kirchen nicht elitär, getrennt vom heiligen gläubigen Gottesvolk ist. Mit dem Volk: vergesst das nicht, wir sind alle Teil des Gottesvolks, wir sind alle Teil von ihm, und dieses Gottesvolk ist „in credendo" unfehlbar, wie es uns das Konzil sagt, das uns unsere Zugehörigkeit gibt“, so Franziskus.
Unfehlbar in credendo
„Unfehlbar in credendo“ – was darunter zu verstehen ist, hat Papst Franziskus im Jahr 2015 schon einmal schön erklärt: „Nachdem das Zweite Vatikanische Konzil betont hat, dass das Volk Gottes aus allen Getauften gebildet und zu ,einem geistigen Bau und einem heiligen Priestertum` zusammengerufen ist, verkündet es: ,Die Gesamtheit der Gläubigen, welche die Salbung von dem Heiligen haben, kann im Glauben nicht irren. Und diese ihre besondere Eigenschaft macht sie durch den übernatürlichen Glaubenssinn des ganzen Volkes dann kund, wenn sie „von den Bischöfen bis zu den letzten gläubigen Laien` ihre allgemeine Übereinstimmung in Sachen des Glaubens und der Sitten äußert.` Das ist das berühmte ,unfehlbar in credendo`“ – das für den Papst auch bei der Versammlung zur Zukunft der Kirche kommenden November wichtig ist. In seiner Videobotschaft betonte er zudem, dass eine solche Versammlung der Kirchen erstmals stattfinde und keine Konferenz der Kirchen Lateinamerikas wie die vorhergehenden sei - zuletzt in Aparecida. Aus Aparecida gebe es immer noch viel zu lernen, so der Papst - ohne diesen Punkt weiter auszuführen.
„Nein, es ist etwas anders, eine Versammlung des Gottesvolks: von Laien, Ordensmännern und -Frauen, Priestern und Bischöfen, das ganze Volk Gottes im Aufbruch: es betet, redet, denkt, diskutiert, auf der Suche nach dem Willen Gottes. (…) Außerhalb des Gottesvolks gibt es Eliten, erleuchtet von dieser oder jener Ideologie, und das ist nicht die Kirche. Die Kirche ist im Brotbrechen, gibt sich allen hin, ohne auszuschließen. Eine Versammlung der Kirchen ist Zeichen einer Kirche die keinen ausschließt.“
Gemeinsam mit dem gläubigen Gottesvolk im Aufbruch sein, ist dem Papst also sehr wichtig. Doch nicht nur das:
„Vergesst auch nicht das Gebet. Der Herr ist mitten unter uns. Möge der Herr sich hören lassen, bitten wir, dass er unter uns sei. Ich begleite euch mit meinen Gebeten und Wünschen. Geht voran, mit Mut und möge Gott euch alle segnen. Bitte, vergesst auch ihr nicht, für mich zu beten“, schloss Franziskus seine Videobotschaft an die Celam anlässlich der Versammlung zur Zukunft der Kirche diesen November in Mexiko-Stadt.
(vatican news - sst)
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