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Seit mehreren Tagen kommt es in der Heiligen Stadt Jerusalem zu schweren Zusammenstößen zwischen palästinensischen Demosntranten und israelischen Polizisten Seit mehreren Tagen kommt es in der Heiligen Stadt Jerusalem zu schweren Zusammenstößen zwischen palästinensischen Demosntranten und israelischen Polizisten 

Franziskus: Schluss mit der Gewalt in Jerusalem!

Papst Franziskus hat zu einem Ende der Gewalt in Jerusalem aufgerufen. Er verfolge die Entwicklungen dort „mit besonderer Sorge“, sagte das Kirchenoberhaupt beim Mittagsgebet an diesem Sonntag auf dem Petersplatz. „Gewalt bringt nur Gewalt hervor“, erklärte der Papst, „Schluss mit den Ausschreitungen!“

Er bete darum, dass Jerusalem „ein Ort der Begegnung und nicht des Zusammenstoßes, ein Ort des Gebets und des Friedens“ sei, fuhr Franziskus fort. „Ich lade alle ein, gemeinsame Lösungen zu suchen, damit die multireligiöse und multikulturelle Identität der Heiligen Stadt respektiert wird und Geschwisterlichkeit herrscht“, sagte der Papst beim Mittagsgebet.

In Jerusalem war es den zweiten Abend in Folge zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen palästinensischen Demonstranten und israelischen Sicherheitskräften gekommen. In der Nacht auf Sonntag wurden 90 Personen verletzt. Zusammenstöße ereigneten sich sowohl am Damaskustor, einem der Eingänge zur Altstadt, als auch im Bereich des Tempelbergs. Demonstranten bewarfen die Sicherheitskräfte nach Polizeiangaben mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern. Die Polizisten setzten nach Medienberichten Gummigeschosse, Tränengas und Blendgranaten ein.

Hier zum Hören:

Die Zusammenstöße sind die schwersten der letzten Jahre in Ost-Jerusalem. Sie entzünden sich an der geplanten Delogierung palästinensischer Familien aus dem Vorort Sheikh zugunsten israelischer Familien. 

Weltkirchenrat mahnt ebenfalls zu Gewaltverzicht

Auch der interimistische Generalsekretär des Weltkirchenrates, Ioan Sauca, rief zu einem Gewaltverzicht in Jerusalem auf. Er mahnte außerdem die israelischen Behörden, den Status quo der heiligen Stätten in der Altstadt von Jerusalem im Interesse von Frieden und Stabilität zu respektieren.

Der Weltkirchenrat unterstützt seit 2008 die palästinensische Gemeinde Sheikh Jarrah durch ein Ökumenisches Begleitprogramm in Israel und Palästina (Eappi) und begleitet von Räumung bedrohte Familien.

„Im Namen der weltweiten ökumenischen Gemeinschaft der Kirchen drücke ich meine tiefe Trauer über die Notlage der palästinensischen Familien von Sheikh Jarrah und die darauf folgenden Unruhen und Gewalt aus", sagte Sauca. Die Antwort dürfe „nicht länger Gewalt sein, sondern Mitgefühl und Gerechtigkeit für das palästinensische Volk, das von dieser ungerechten Situation betroffen ist."

Franziskus schaut mit Sorge auf Kolumbien

Papst Franziskus lenkte beim Regina Coeli-Gebet den Blick darüber hinaus auf Kolumbien. Auch dort kommt es dieser Tage zu Spannungen und Ausschreitungen auf der Straße, wobei auch Tote zu beklagen sind. Der Papst rief zum Gebet für Kolumbien auf. 

(vatican news – gs)

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09. Mai 2021, 12:45