Papst Franziskus: Zu viel Gerede, zu wenig Zeugnis
Auch die beiden Apostelfürsten seien „keine Zuschauer, sondern Protagonisten des Evangeliums“ gewesen, so der Papst: „Sie haben nicht mit Worten, sondern mit Taten geglaubt“.
„Petrus hat nicht von einer Sendung gesprochen, er war Menschenfischer; Paulus hat – als er seine Reisen unternahm und Zeugnis ablegte – keine gelehrten Bücher geschrieben, sondern Briefe voller Leben. Beide haben ihr Leben im Dienst am Herrn und an ihren Brüdern und Schwestern gelebt.“
Nicht tolle Ideen haben, sondern sich selbst ins Spiel bringen
Und das sei durchaus eine „Provokation“ für uns Christen von heute, so der Papst. „Denn wir laufen Gefahr, Meinungen und Ansichten zu äußern, tolle Ideen zu haben und schöne Worte zu sagen, aber nie uns selbst ins Spiel zu bringen. Wie oft sagen wir zum Beispiel, dass wir uns eine Kirche wünschen, die eine größere Treue zum Evangelium hat, eine größere Nähe zu den Menschen, die prophetischer und missionarischer ist – konkret aber tun wir nichts!“
Es sei traurig zu sehen, „dass viele reden, kommentieren und debattieren, aber nur wenige Zeugnis ablegen“.
„Zeugen verlieren sich nicht in Worten, sie bringen Frucht. Sie beschweren sich nicht über andere und die Welt, sondern beginnen bei sich selbst. Sie erinnern uns daran, dass Gott nicht kundgetan, sondern gezeigt werden muss; dass man ihn nicht mit Proklamationen verkündet, sondern durch das Beispiel bezeugt!“
Auch Petrus und Paulus seien Menschen mit Schwächen gewesen, mit Brüchen in der Biografie. Das mache ihr Zeugnis für Christus fast noch glaubwürdiger.
„Genau hier beginnt das Zeugnis: bei der Wahrheit über sich selbst, beim Kampf gegen die eigene Doppelzüngigkeit und Falschheit. Der Herr kann Großes durch uns tun, wenn wir nicht darauf bedacht sind, unser eigenes Image zu verteidigen, sondern mit ihm und mit den anderen ehrlich sind.“
(vatican news – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.