Papst Franziskus segnet am Rande der Generalaudienz Neuvermählte Papst Franziskus segnet am Rande der Generalaudienz Neuvermählte 

Papst: Die Rechtfertigung Gottes verlangt Werke der Barmherzigkeit

In der neunten Folge seiner Katechesenreihe zum Brief des Apostels Paulus an die Galater behandelte Papst Franziskus das Thema der Rechtfertigung des Sünders, die wir der Barmherzigkeit Gottes verdanken. Doch es sei auch wichtig, dass wir uns in tätiger Nächstenliebe übten. „Wenn die Rechtfertigung nicht durch unsere Werke erblüht, dann bleibt sie dort, unter dem Boden, wie tot,“ betonte Franziskus.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

„Was also verbirgt sich hinter dem Wort "Rechtfertigung“, das für den Glauben so entscheidend ist? Es ist nicht leicht, eine erschöpfende Definition zu finden, aber wir können sagen, dass die Rechtfertigung im gesamten Denken des Paulus die Folge der "Barmherzigkeit Gottes ist, der die Vergebung anbietet",“ zitierte der Papst aus dem Katechismus der Katholischen Kirche (Nr. 1990).

Durch den Tod Jesu habe Gott die Sünde vernichtet und uns endgültig die Verzeihung und das Heil zugesagt, führte Franziskus weiter aus. Früher habe Paulus gemeint, gerecht zu sein, wenn er die verfolgt, die nicht an den Gott Israels glauben. Doch durch das Bekehrungserlebnis auf dem Weg nach Damaskus habe ihm Christus gezeigt, dass wir nicht durch unsere Anstrengungen gerettet worden sind, sondern durch die Gnade Gottes.

„Wenn die Rechtfertigung nicht durch unsere Werke erblüht, dann ist sie wie tot“

„In diesem Zusammenhang ist es auch gut, an die Lehre des Apostels Jakobus zu erinnern, der schreibt: "Ihr seht, dass der Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein. Das mag wie ein Gegensatz erscheinen, aber das ist es nicht. Denn wie der Körper ohne den Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot“. Wenn die Rechtfertigung nicht durch unsere Werke erblüht, dann bleibt sie dort, unter dem Boden, wie tot,“ brachte Franziskus auf den Punkt, worauf es beim Glauben ankommt – nämlich darauf, dass wir „die Gottes- und die Nächstenliebe praktizieren, diese Liebe, die uns alle unentgeltlich gerechtfertigt hat.“

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„Die Kraft der Gnade muss in die Werke der Barmherzigkeit einfließen, zu denen wir berufen sind, um zu bezeugen, wie groß die Liebe Gottes ist. Schreiten wir voran mit diesem Vertrauen: wir sind alle gerechtfertigt worden, wir sind alle gerecht in Christus. Wir müssen diese Gerechtigkeit mit unserem Tun aktivieren,“ schloss der Papst seine Katechese.

Der Schmerz des Papstes über die Angriffe auf Dörfer in Nigeria

Am Ende der Generalaudienz äußerte sich Franziskus zu den jüngsten Angriffen auf Dörfer in Nigeria. „Mit Schmerz habe ich von den bewaffneten Überfällen erfahren, die am Sonntag auf Dörfer im Norden Nigerias verübt wurden", sagte der Papst. „Ich bete für alle, die ihr Leben verloren haben oder verletzt wurden, für die Hinterbliebenen und alle Nigerianer. Ich hoffe, dass die Unversehrtheit aller Bürger Nigerias gewährleistet wird."

Bei den Angriffen am Wochenende waren laut Medienberichten vor allem Dutzende Christen getötet worden. Immer wieder kommt es in Nigeria zu Überfällen auf christliche Gemeinden und Vergeltungsschlägen auf muslimische Dörfer. Im Hintergrund stehen meist Konflikte zwischen Nomadengruppen und Ackerbauern um die Nutzung von Land.

(vaticannews -skr)


 

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29. September 2021, 12:16