Papst empfängt französischen Premier
Inhaltlich teilte der Vatikan zunächst nichts mit. Für Castex, der erst vor einem Jahr von Präsident Emmanuel Macron an die Spitze des Kabinetts berufen wurde, war es die erste Begegnung mit dem Papst. Er erklärte hinterher gegenüber Journalisten, dass er mit dem Papst auch über Missbrauchsskandale in der französischen Kirche gesprochen habe. Eine unabhängige Untersuchungskommission hat unlängst in Paris darüber einen Bericht veröffentlicht, der für die Kirche schockierend ausfiel und in der Gesellschaft zu einer Debatte geführt hat.
Gesprächsthemen: Missbrauch, Klimawandel, Libanon
Franziskus habe es ihm gegenüber „mutig“ genannt, dass die Kirche den Bericht in Auftrag gegeben habe, so Castex. Der Papst vertraue darauf, dass die französischen Bischöfe die richtigen Schlüsse aus dem Bericht ziehen würden. Papst und Premier sprachen außerdem nach Castex‘ Angaben über den Klimawandel sowie die Lage im Irak und im Libanon.
Der Premier aus Paris schenkte Franziskus unter anderem eine seltene Ausgabe des Romans „Der Glöckner von Notre Dame“ von Victor Hugo. Der Papst revanchierte sich mit einem Mosaik und der Friedensbotschaft 2021.
Streit über Beichtgeheimnis und Missbrauch in Paris
Innenminister Darmanin hat unlängst einen Streit mit der französischen Bischofskonferenz ausgefochten. Dabei ging es um die Frage, ob Priester Missbrauchsfälle zur Anzeige bringen müssen, auch wenn sie davon in der Beichte erfahren haben. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Eric de Moulins-Beaufort, tippte auf das Beichtgeheimnis; Darmanin lud ihn zu einem Gespräch ein, nach dem beide Seiten den Zwist für beigelegt erklärten.
(vatican news – sk)
- aktualisiert um 14.45 Uhr -
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