30 Jahre katholische Strukturen in Russland: Papstbrief an Katholiken
Adressiert ist das Schreiben an den Papstbotschafter in Russland, Erzbischof Giovanni d’Aniello. Eingedenk der Spannungen, unter denen 1991 unter Papst Johannes Paul II. die Apostolische Administration eingerichtet wurde, betont der Papst, es gehe bei dem Gedenken weniger darum, sich an „juristische Akte und Formalitäten“ zu erinnern, sondern mit „Demut und Dankbarkeit“ des Guten zu gedenken, das sie von Gott und „vielen Brüdern und Schwestern“ erhalten hätten, die sie wie „wahre Heilige von nebenan“ auf ihrem Weg unterstützt hätten.
Das kirchliche Selbstbewusstsein benötige immer wieder „starke Momente” wie den aktuellen, um „sich zu erneuern und zu reinigen“ und insbesondere „jede Versuchung von Selbstbezogenheit und des Feierns von sich selbst“ abzuschütteln.
Seinerzeit gab es Proteste
Die Einsetzung der Apostolischen Administration hatte seinerzeit zu Protesten der orthodoxen Kirche geführt. Erst auf diplomatische Intervention westlicher Staaten und des Europarates hin mit dem Hinweis, auch in Russland gebe es verfassungsrechtlich geschützte Religionsfreiheit, konnten katholische Geistliche ungehindert arbeiten.
Im Kontext der östlichen Kirchentradition, in der Russlands Katholiken lebten, sei es wichtig, „gemeinsam mit allen christlichen Brüdern und Schwestern voranzuschreiten“, um einander besser kennenzulernen und so „Schritt für Schritt“ auf dem Weg der Einheit voranzukommen.
In Russland gibt es heute fünf katholische Diözesen des lateinischen Ritus: Moskau, Saratow, Irkutsk, Nowosibirsk und Juschno-Sachalinsk. Diese ist wie das griechisch-katholische Exarchat Russland derzeit ohne Bischof. Für die Diözese Saratow ist derzeit der deutsche Missionar Clemens Pickel als Bischof zuständig. Insgesamt gehören rund eine Million der 144 Millionen Menschen in Russland der katholischen Kirche an.
(vatican news/kna - cs)
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