Bei der Audienz an diesem Montag Bei der Audienz an diesem Montag 

Papst an Laienorden: Seid Männer und Frauen der Hoffnung

Papst Franziskus hat Laienmitglieder des Franziskanerordens aufgerufen, sich gemeinsam für Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit aller Menschen, Umweltschutz und Frieden einzusetzen. Es gehe darum, wie der Heilige Franziskus einen Weg der Abkehr von den Sünden zu wählen, Mitleid zu zeigen und besonders die Armen nicht zu vergessen. Franziskus empfing diesen Montag rund 120 Mitglieder des Ordens der franziskanischen Weltleute (OFS) in Audienz.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Der Orden ist derzeit aufgrund seines Generalkapitels in Rom. Franziskus erinnerte die Laien daran, dass sie wie alle Gläubigen zur Heiligkeit gerufen seien. Die Geschichte des „Dritten Ordens" der Franziskaner reicht 800 Jahre zurück bis ins 13. Jahrhundert. Ihren Ursprung hat sie in der damaligen Büßerbewegung rund um den heiligen Franz von Assisi. So ging auch der Papst - in Erinnerung an den Heiligen Franziskus und dessen Umgang mit den Leprakranken - besonders auf die Bedeutung der Buße ein:

Der reuige Sünder akzeptiert, sich in den Dienst der anderen zu stellen und ihnen gegenüber barmherzig zu sein. Und das Ergebnis ist ein Glücksgefühl: ,So wurde mir das, was mir bitter vorkam, in Süßigkeit der Seele und des Leibes verwandelt`", zitierte Papst Franziskus den heiligen Franz von Assisi: „Das, liebe Brüder und Schwestern, rufe ich euch auf, in eurem Leben und bei eurer Mission umzusetzen." Das Kirchenoberhaupt empfahl „Gott ins Herz" zu lassen. „Christus ins Herz lassen, indem wir mitten unter den gewöhnlichen Leuten leben, gemäß dem Stil des Heiligen Franziskus". 

Hier im Audio: Papst Franziskus an 3. Orden der Franziskaner: Seid Männer und Frauen der Hoffnung

Auf an die Ränder und kreative Lösungen finden

Die Laien der Ordo Franciscanus Saecularis (OFS), des so genannten Orden der franziskanischen Weltleute, sind sowohl verheiratet wie unverheiratet. Gemeinsam ist ihnen, dass sie als Laien bewusst in der Nachfolge Jesu auf franziskanische Weise leben wollen. Dies tun sie nicht in einem Kloster, sondern im Alltag. Die Welt ist sozusagen ihr ,Kloster`. Als Leitfaden für dieses Leben in der Welt empfahl Papst Franziskus das Evangelium:

„Ich ermutige Euch auch, zu den existentiellen Rändern der heutigen Zeit zu gehen und dort das Wort des Evangeliums widerhallen zu lassen“

„Legt Zeugnis für Jesu ab - indem ihr ein einfaches, anspruchsloses Leben lebt und immer froh seid, dem armen und gekreuzigten Jesus nachzufolgen, so wie es der Heilige Franziskus und viele Männer und Frauen Eures Ordens getan haben. Ich ermutige euch auch, zu den existentiellen Rändern der heutigen Zeit zu gehen und dort das Wort des Evangeliums widerhallen zu lassen. Vergesst auch die Armen nicht, denn ihr seid gerufen, ihnen die frohe Botschaft zu überbringen."

Um armen Menschen heute zu helfen, lud der Papst auch alle ein, kreative Lösungen zu finden. Weiter wünschte er sich von den Laien:

„Möge euer weltliches Leben von Nähe, Mitleid und Zärtlichkeit geprägt sein. Mögt ihr Männer und Frauen der Hoffnung sei, die sich dafür einsetzen, Hoffnung zu leben und auch zu ,organisieren`, indem ihr sie in die konkreten Situationen des Alltags übersetzt - bei den menschlichen Beziehungen, beim gesellschaftlichen und politischen Einsatz, nährt stets die Hoffnung auf das Morgen und lindert so die Schmerzen des Heute." 

„In den menschlichen Beziehungen, beim gesellschaftlichen und politischen Einsatz - nährt stets die Hoffnung auf das Morgen und lindert so die Schmerzen des Heute“

Papst Franziskus erinnerte die Laien ausgehend von seinem Schreiben „Fratelli tutti" auch daran, dass sie Teil der „großen Familie der Franziskaner" seien, die vor allem einen großen gemeinsamen Wunsch habe:

„Gemeinsam von einer Welt träumen, in der alle Geschwister sind und sich auch so fühlen, und gemeinsam für den Aufbau der Geschwisterlichkeit hart arbeiten, indem sie für Gerechtigkeit, ganzheitlichen Umweltschutz arbeiten, sich bei Missions-Projekten engagieren und Handwerker des Friedens sowie Zeugen der Seligpreisungen sind". 

Zum Orden

Der auch als „Dritter Orden" bekannte Zweig der Laien war immer eigenständiger Teil der großen franziskanischen Familie - neben dem Ersten Orden (Franziskaner, Kapuziner, Minoriten) und dem Zweiten Orden (Klarissen). Heute lautet der Name des Ordens: Ordo Franciscanus Saecularis. Überall auf der Welt gibt es lokale Gemeinschaften des OFS - auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Orden gliedert sich auf verschiedenen Ebenen in eine lokale, regionale, nationale und internationale Gemeinschaft. 

(vatican news/ofs - )

 

 

 

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15. November 2021, 14:12