Papst warnt vor individualistischer Trauer des geizigen Herzens
Mario Galgano – Vatikanstadt
In den verschiedenen Ländern, in denen die Ordensmitglieder arbeiten würden, ermutige er sie, „missionarische Jünger und Gemeinschaften der Hoffnung und der Freude zu sein“. Das sagte das katholische Kirchenoberhaupt bei der Privataudienz der Delegation der Augustiner-Chorfrauen B.M.V. Die heutige individualistische Traurigkeit sei das Resultat eines „bequemen und geizigen Herzens“, das „dem kranken Streben nach oberflächlichen Vergnügungen, einem isolierten Gewissen entspringt“. Das Drama des „isolierten Gewissens“, wiederholte der Papst, der aus seiner Schrift „Evangelii gaudium“ zitierte, sei, „wenn sich das Innenleben auf seine eigenen Interessen beschränkt“. Denn auf diese Weise sei kein Platz mehr für andere. „Die Armen kommen nicht mehr herein“, fügte er hinzu.
Covid-Auswirkungen auf Bildung und Jugend: Überwindung der Isolation
„Liebe Schwestern, in dieser Zeit, in der die Covid-19-Pandemie zu einer vielschichtigen Krise geführt hat, die sich insbesondere auf die Bildung und die jungen Menschen auswirkt, lade ich Sie ein, den Menschen näher zu sein, die Isolation, Traurigkeit und Entmutigung erfahren“, sagte Papst Franziskus weiter. „Die Sprache der Nähe sollte bevorzugt werden; die Sprache der uneigennützigen Liebe, der verbindenden und existentiellen Liebe, die das Herz berührt, das Leben erreicht, Hoffnung und Sehnsüchte weckt“, betonte der Papst.
Angesichts der Herausforderungen und Gefahren, denen die jungen Menschen ausgesetzt seien, hoffe er, dass das Engagement und der Enthusiasmus der Ordensleute, „die in der Kraft des Evangeliums“ wirken, ihnen die Lust am Leben zurückgeben könnten. Auch hoffe er, dass durch das Wirken der Ordensleute bei der Jugend der Wunsch wach werde, „eine Gesellschaft aufzubauen, die diesen Namen verdient“, fuhr Franziskus fort.
Das Vertrauen der Kirche
„Ich zähle auf Sie und ich habe Vertrauen in Sie, die Kirche hat Vertrauen in Sie. Mit euren Worten, eurem Handeln und eurem Zeugnis sendet ihr eine starke Botschaft an die Welt, die schwache Gruppen ablehnt. Auf diese Weise wird Ihr Auftrag als Erzieherinnen und Erzieher in den Menschen wertvolle Früchte zum Wohle der Gesellschaft tragen“, so der Pontifex.
„Gemeinsam mit euch danke ich dem Herrn für das Wirken seines Geistes, das sich in eurem erzieherischen Charisma im Dienst der neuen Generationen und der Familien, für einen ganzheitlichen Humanismus und eine brüderlichere Welt zeigt. Wir stehen heute vor der Herausforderung der Bildung und Erziehung der menschlichen Person. Dank eures Charismas, das darauf abzielt, jedem Menschen zu helfen, die Liebe Christi zu entdecken, tragt ihr dazu bei, neue Horizonte zu eröffnen und Räume der Geschwisterlichkeit zu schaffen.“
Hintergrund
Die Augustiner-Chorfrauen B.M.V. sind in Frankreich unter dem Namen "Congrégation de Notre-Dame de chanoinesses de Saint Augustin", kurz "Congrégation Notre Dame", bekannt. In Deutschland wurden sie zur Zeit ihrer ersten deutschen Niederlassungen auch als Welschnonnen oder Lotharinger Chorfrauen bezeichnet. Das Generalat des Ordens ist im französischen Fontenay-sous-Bois beheimatet. Gegründet wurde der Frauenorden von der französischen Ordensfrau Alix Le Clerc, und zwar 1597 mit Hilfe von Pierre Fourier in Mattaincourt in Lothringen. Es handelte sich hierbei um eine neue Gemeinschaft zur Erziehung der weiblichen Jugend. Als zusätzliches viertes Gelübde versprachen die Schwestern nämlich, sich um die Erziehung der Mädchen zu kümmern.
(vatican news)
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