Krise in Bosnien: Papst informiert sich aus erster Hand
Komsic ist seit dem Sommer letzten Jahres Leiter des dreiköpfigen Staatspräsidiums von Bosnien-Herzegowina, dem außer ihm der serbische Politiker Milorad Dodik und ein Vertreter der muslimischen Bosniaken angehören.
Der Audienz kommt Bedeutung zu, weil Dodik mit der Drohung einer faktischen Abspaltung des serbischen Landesteils eine schwere politische Krise ausgelöst hat. Dodik hat angekündigt, ein eigenes Steuersystem, eine selbständige Justiz und eventuell auch eine eigene Armee in der „Bosnischen Serbenrepublik“ aufzubauen.
Schwerste Krise seit Dayton
Für Bosnien-Herzegowina ist es die schwerste politische Krise seit dem Vertrag von Dayton, der 1995 dem Bürgerkrieg ein Ende setzte. Auch Papst Franziskus hat sich unlängst sehr besorgt über die Spannungen in Bosnien-Herzegowina geäußert, dem er 2015 einen Besuch abgestattet hat.
„Gegenseitiges Vertrauen und die Bereitschaft zu einer ruhigen Gegenüberstellung müssen alle beteiligten Parteien dazu antreiben, um den Ausbruch neuer Krisen auf dem Balkan, vor allem in Bosnien und Herzegowina, zu vermeiden.“ Das sagte Franziskus am letzten Montag bei seinem Neujahrsempfang für Diplomaten.
(vatican news – sk)
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