Papst kondoliert zum Tod von EU-Parlamentspräsident Sassoli
Der Papst erinnere sich an den Verstorbenen als „kompetenten Journalisten“ und „Mann der Institutionen“, der sich „in ruhiger und respektvoller Weise“ in den Ämtern eingesetzt habe, die er innehatte, so das Telegramm weiter. Sassoli war vor seiner politischen Karriere lange im italienischen Staatsfernsehen RAI tätig. Er habe sich mit „Rechtschaffenheit und großzügigem Engagement für das Gemeinwohl“ eingesetzt, indem er mit „Klarheit und Leidenschaft eine Vision der Europäischen Gemeinschaft“ vertreten und dabei insbesondere die Letzten im Blick gehabt habe, würdigte Franziskus, der ausdrücklich auch den Kindern des Politikers sein aufrichtiges Beileid aussprach.
Sassoli war am Dienstagmorgen mit 65 Jahren in einer Klinik im norditalienischen Aviano gestorben. Er war Ende Dezember erneut ins Krankenhaus gebracht worden. Grund war eine „schwere Komplikation aufgrund einer Fehlfunktion des Immunsystems“.
Der Politiker musste 2021 über zwei Monate krankheitsbedingt pausieren, nachdem er sich im September eine durch Legionellen verursachte Lungenentzündung zugezogen hatte. Ein Verdacht auf eine Covid-Erkrankung bestätigte sich damals nicht. Im Dezember teilte der aus Florenz stammende Sozialdemokrat und engagierte Katholik mit, sich im Januar nicht erneut als EU-Parlamentspräsident zur Wahl zu stellen; er führte dafür politische Gründe an.
Auch die COMECE kondoliert
Auch der Vorsitzende der EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Jean-Claude Hollerich, hatte den verstorbenen Präsidenten des Europäischen Parlaments als „außergewöhnlichen Italiener und stolzen Europäer“ gewürdigt. David Sassoli sei „ein Mann der Werte und des Dialogs“ gewesen, der sich darum bemüht habe, die demokratischen Institutionen zu verbessern und den Bürgern näher zu bringen, erklärte Hollerich am Dienstag in Brüssel.
Besonders hob der Kardinal Sassolis Einsatz zur Stärkung der Jugend und gegen Armut hervor. Viele junge Europäer würden sein Vermächtnis für Demokratie und Solidarität fortsetzen, sagte Hollerich. Die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) pflegt seitens der katholischen Kirche den Dialog mit den EU-Institutionen.
(vatican news/kna - cs)
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