Papst traf Holocaust-Überlebende Edith Bruck
Franziskus schenkte der Schriftstellerin und Dichterin einen Schal: „Das ist, um Sie zu wärmen, weil es jetzt kalt ist". Das Treffen dauerte über eine Stunde; der Papst und Edith Bruck tauschten Erinnerungen aus und Anekdoten. Mit Blick auf die Nazi-Zeit betonten beide, wie wichtig es sei, die Erinnerung wach zu halten und an junge Menschen weiterzugeben, die diese Epoche nicht selbst erlebt haben und heute wiederaufflammendem Rassismus und Antisemitismus ausgesetzt sind. Das berichtete der Chefredakteur der Vatikanzeitung L'Osservatore Romano, Andrea Monda, der bei der Begegnung dabei war.
Erinnerungskultur als Gegenmittel zu Rassismus
Die Holocaust-Überlebende selbst hat in einem Interview mit Radio Vatikan vor ein paar Tagen erklärt, die Menschen heute hätten nicht aus aus der Geschichte gelernt - weder aus Auschwitz, noch aus Vietnam. Damit sich dies möglichst ändert, berichtet die Zeitzeugin immer wieder in Interviews, aber auch vor Schulklassen, was sie erlebt hat.
Ein Engagement, das ihr gut tue, sagte sie auch zu Franziskus. Der meinte daraufhin: „Das sehe ich, Du siehst viel jünger aus". Der Papst betonte auch, wie wichtig der Dialog der verschiedenen Generationen miteinander sei. Der ukrainischen Pflegerin von Frau Bruck, die bei dem Gespräch ebenfalls dabei war, versprach der Papst auch, weiter für die Ukraine zu beten.
Besonderes Geschenk für Franziskus
Edith Bruck hatte für Papst Franziskus übrigens ein ungewöhnliches Geschenk dabei: Einen selbstgebackenen Zopf, der in einem ihrer Bücher eine wichtige Rolle spielt. Ihre Mutter machte dieses Gebäck immer selbst - zuletzt noch, kurz bevor sie von den Nazis abgeholt wurde... Der Papst und seine Besucherin probierten beide auch gleich ein Stück des Zopfes. Auch zwei Bücher hatte sie Franziskus mitgebracht. Der revanchierte sich mit einer Medaille aus Jerusalem.
(vatican news-sst)
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