Franziskus zum Zayed-Preis: Ansporn, für Einheit und Weltfrieden zu wirken
In Abu Dhabi wurde die Videobotschaft, die bereits vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine aufgezeichnet wurde, am Wochenende bei der feierlichen Preisverleihung gezeigt.
Über die Vergabe des diesjährigen Preises entschied eine unabhängige Jury, die sich aus ehemaligen Staatsoberhäuptern, einem Friedensnobelpreisträger und Experten für interreligiösen und interkulturellen Dialog aus der ganzen Welt zusammensetzte.
Diese hatte den Zayed-Preis für menschliche Geschwisterlichkeit 2022 dem jordanischen König Abdullah II. Ibn Al Hussein, dessen Frau Königin Rania und der Stiftung für Wissen und Freiheit FOKAL aus Haiti zugesprochen. Der Preis stelle „einen Schritt nach vorne“ auf dem gemeinsamen Weg zur Geschwisterlichkeit dar, ebenso wie einen „Ansporn, den Einsatz für Einheit und Weltfrieden weiterzuführen“, so Papst Franziskus in seiner Botschaft zur Verleihung.
Ansporn, den Einsatz für Einheit und Weltfrieden weiterzuführen
Darin dankte Franziskus auch dem Erbprinzen von Abu Dhabi, Scheich Mohamed bin Zayed Al Nahyan, für seine Förderung der Ziele des Dokuments über die Brüderlichkeit unter den Menschen, ebenso wie für seine Unterstützung des Hohen Komitees für menschliche Brüderlichkeit, das den Preis ins Leben gerufen hatte. Ausgezeichnet werden sollen damit Menschen und Institutionen, „die sich für den Fortschritt der Menschheit und die Förderung des friedlichen Zusammenlebens“ einsetzen.
Der Preis stelle ein Mittel dar, so der Papst weiter, all jenen Unterstützung und Dankbarkeit zu signalisieren, „die sich für Gerechtigkeit, Solidarität und Geschwisterlichkeit einsetzen“ - die Werte also, die dem Dokument über menschliche Brüderlichkeit zugrunde liegen. Das „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“ hatten der Papst und der Großscheich von al-Azhar, Mohamed al-Tayyeb, am 4. Februar 2019 in Abu Dhabi unterzeichnet.
Im Dienst der gesamten Menschheit
Er hoffe, dass das Vorbild der Preisträger „andere ermutigen kann, Initiativen ins Leben zu rufen, die das friedliche Zusammenleben fördern und ein Zeichen fruchtbarer Zusammenarbeit zwischen Menschen verschiedener Religionen im Dienst der gesamten Menschheit“ sein könnten, betonte der Papst weiter, bevor er sich direkt an die Preisträger wandte. Er würdigte die Aufnahme, die das jordanische Königspaar zahlreichen Flüchtlingen gewährt hatte, ebenso wie den Einsatz für Menschenrechte, Emanzipation von Frauen und jungen Menschen sowie gegen Diskriminierung. Er lobte das Land insgesamt als Modell von Toleranz und friedlichem Zusammenleben. Der Preis stelle somit eine Auszeichnung für das gesamte jordanische Volk dar, „das mit Entschiedenheit und Mut, trotz der zahlreichen Schwierigkeiten den Weg des Friedens, der Mäßigung und der Absage an die Gewalt“ verfolge.
Leidenschaft und Kreativität für Hoffung auf eine bessere Zukunft
Mit Blick auf die haitianische Organisation FOKAL, die den Preis gemeinsam mit dem jordanischen Königspaar zugesprochen bekommen hatte, erinnerte Franziskus daran, welchen großen Stellenwert der Karibikstaat in seinem Herzen und in seinen Gebeten einnehme. Dabei dankte er der FOKAL-Gründerin Michele Pierre-Louis für ihren Einsatz im Sinn des Gemeinwohls und zur Verteidigung der Menschenrechte, insbesondere, was die Ausbildung der jüngeren Generationen angehe. „Es braucht Leidenschaft und Kreativität, um Haiti die konkrete Perspektive einer besseren Zukunft zurückzugeben“, unterstrich der Papst. Das haitianische Volk habe aufgrund der vielen Naturkatastrophen, sozialen Spannungen und zahlreichen humanitären Krisen bereits zu sehr gelitten: „Beten wir für Haiti: es sind gute Leute, rechtschaffende Leute, religiöse Leute, aber sie leiden sehr!“
(vatican news - cs)
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