Papstreise in den Südsudan: Vatikan veröffentlicht Motto
Als Leitspruch für die Reise in das noch junge, doch bereits krisengeschüttelte Land wurde ein Satz aus dem priesterlichen Gebet Jesu „Ich bete, dass alle eins sind“ (Joh 17) ausgewählt.
Auch im Logo kommt der Wunsch nach Einheit, Versöhnung und Frieden zum Ausdruck: Abgebildet ist eine Friedenstaube mit Ölzweig und – über den Umrissen der Karte des Südsudan in den Farben der Nationalflagge – zwei sich schüttelnde Hände, die für die Versöhnung der Stämme des Südsudan und deren Vereinigung zu einer einzigen Nation stehen sollen. Ebenfalls ist ein Kruzifix zu sehen, das auf die christliche Tradition in dem Land und die Leidensgeschichte der Lokalbevölkerung verweist.
Der erste Papst im Südsudan
Das heutige Gebiet des christlich geprägten Südsudan, der sich 2011 vom muslimisch geprägten Sudan abspaltete, hat noch nie ein Papst betreten. Johannes Paul II. besuchte 1993 lediglich die sudanesische Hauptstadt Khartoum. Den Kongo, das Land mit den meisten katholischen Gläubigen Afrikas, besuchte Johannes Paul bereits 1980. Franziskus wird der zweite Papst, der seinen Fuß auf kongolesischen Boden setzt.
Der Südsudan versank nach der Loslösung vom Sudan in einem Bürgerkrieg, der 2013 bis 2018 dauerte. 2019 lud Papst Franziskus die verfeindeten politischen Führer des Landes zu einem Einkehrtag zu sich in den Vatikan. Dabei mahnte er den Präsidenten Salva Kiir und den Vizepräsidenten Riek Machar eindringlich zur Beibehaltung des brüchigen Friedens im Südsudan. Franziskus kniete vor ihnen nieder und küsste ihnen die Füße, um sein Anliegen zu unterstreichen. Die ungewöhnliche Geste fand international breite Beachtung.
Der Wunsch, in den Südsudan zu reisen...
Papst Franziskus hatte 2017 zum ersten Mal öffentlich von seinem Wunsch gesprochen, den Südsudan zu besuchen. Bei einer Begegnung mit Gläubigen der anglikanischen Allerheiligenkirche in Rom sagte er, „meine Mitarbeiter untersuchen die Möglichkeit einer Reise in den Südsudan. Warum? Weil die Bischöfe gekommen sind, der anglikanische, der presbyterianische und der katholische Bischof, zu dritt, gemeinsam, um mir zu sagen: ,Bitte, kommen Sie in den Südsudan, nur für einen Tag. Aber kommen Sie nicht allein, kommen Sie gemeinsam mit Justin Welby'... Von ihnen, der jungen Kirche, kam diese Kreativität. Und wir denken darüber nach, ob dies möglich ist, ob die Situation dort unten zu schlimm ist… Aber wir müssen es tun, weil sie, die drei, gemeinsam den Frieden wollen und für den Frieden zusammenarbeiten.“
Im vergangenen Dezember war der vatikanische Außenminister Paul Richard Gallagher im Südsudan, um die Möglichkeit der Papstreise auszuloten.
(vatican news – pr)
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