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Der Papst bei der Audienz im Vatikan für die Vereinigung "Fiat" Der Papst bei der Audienz im Vatikan für die Vereinigung "Fiat" 

Papst: „Wir dürfen keine Angst vor Krisen haben“

Krisen läutern uns, sie lassen uns besser werden. Dies sagte Papst Franziskus an diesem Samstagmorgen im Vatikan - bei einer Audienz für die Teilnehmer eines von der Vereinigung „Fiat“ veranstalteten Symposiums.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Der Papst begrüßte die Teilnehmer des von „Fiat“ organisierten Symposiums über den belgischen Kardinal Suenens. „Fiat“ ist eine Vereinigung, die aus der charismatischen Erneuerung innerhalb der katholischen Kirche hervorgegangen ist.

Zum Nachhören - was der Papst bei der Audienz sagte

Heute stehe die Frage der Evangelisierung im Mittelpunkt des Auftrags der Kirche. Diese Frage sei heute noch deutlicher, so Franziskus in seiner Ansprache. „Diese beiden Sätze von Papst Paul VI.: Die Berufung der Kirche ist zu evangelisieren; die Freude der Kirche ist zu evangelisieren, gilt heute mehr denn je“, betonte der Papst in seiner Rede während der Audienz.

Einsatz beim Zweiten Vatikanischen Konzil

„Fiat“ war das Ergebnis eines Treffens zwischen Weihbischof Leo Suenens und Veronica O'Brien im Jahr 1947. Seit Anfang der vierziger Jahre war Veronica berufen worden, die „Legio Mariae“ in Frankreich und anderen europäischen Ländern zu gründen. Suenens, damals Weihbischof von Mechelen in Belgien, kontaktierte sie aus diesem Grund. Später wurde der Belgier Kardinal und nahm am Zweiten Vatikanischen Konzil teil. Er setzte sich stark für die Regelung ein, dass Bischöfe nach Vollendung ihres 75. Lebensjahres ein Rücktrittsgesuch einzureichen haben.

„Die Tragödien, die wir in diesen Tagen erleben, insbesondere der Krieg in der Ukraine, der uns so nahe ist, erinnern uns daran, dass wir dringend eine Zivilisation der Liebe brauchen.“

In seiner Ansprache an diesem Samstag hob Franziskus hervor: „Die Welt wird immer mehr säkularisiert. Diese Entwicklung beschleunigt sich, und wir brauchen Jünger, die in ihrem Glaubensbekenntnis überzeugt und in der Lage sind, die Flamme der Hoffnung an die Männer und Frauen dieser Zeit weiterzugeben. Die Tragödien, die wir in diesen Tagen erleben, insbesondere der Krieg in der Ukraine, der uns so nahe ist, erinnern uns daran, dass wir dringend eine Zivilisation der Liebe brauchen. In den Blicken unserer Brüder und Schwestern, die Opfer der Schrecken des Krieges sind, lesen wir das tiefe und dringende Bedürfnis nach einem Leben in Würde, Frieden und Liebe.“

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

Viele Krisen

Neben dem Krieg werde „unser gemeinsames Haus“ auch von vielen weiteren Krisen erschüttert, so der Papst weiter. „Wir dürfen keine Angst vor Krisen haben; Krisen läutern uns, sie lassen uns besser werden. Ohne Angst! Deshalb müssen wir eine Menschheit aufbauen, eine Gesellschaft der geschwisterlichen und lebensvollen Beziehungen“, fügte Franziskus an. So müssten aber die Handlungen der Menschen dadurch gekennzeichnet sein, „dass die Menschen sich immer mehr dem anderen zuneigen und ihn jenseits der physischen oder moralischen Äußerlichkeiten für wertvoll, würdig und schön halten“. „Die Liebe zum anderen, so wie er oder sie ist, treibt uns an, das Beste für sein oder ihr Leben zu suchen“, so die Hoffnung des Papstes.

Nach dem Schlusssegen sagte der Papst: „Ich entschuldige mich dafür, dass ich Sie im Sitzen begrüße, denn diese Knieschmerzen erlauben es mir nicht, so viel zu stehen. Excusez-moi.“ Seit Ende der achtziger Jahre ist „Fiat“ offiziell eine gemeinnützige Organisation.

(vatican news)

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

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23. April 2022, 11:22