Papst würdigt Kardinal Sodano: „Geschenk“ für die Kirche
Er bete für den Verstorbenen und sei seinen Angehörigen nahe, schreibt Papst Franziskus in einem Telegramm an die Schwester des Verstorbenen, Maria Sodano.
Geschenk für die Kirche
Kardinal Angelo Sodano sei ein „Geschenk“ für die Kirche gewesen, das ihn mit Dankbarkeit erfülle, so Franziskus. In seiner Heimatdiözese und später im Dienst des Heiligen Stuhls habe er sein Priestertum „mit Großzügigkeit gelebt“. Seine Aufgaben in der römischen Kurie und an der Seite zweier Päpste habe der Kardinal „sorgfältig“ und „mit beispielhafter Hingabe“ erfüllt, würdigt Franziskus Sodanos Wirken. Dabei sei das Amt als Kardinalstaatssekretär, das Sodano unter Johannes Paul II. (1978-2005) und Benedikt XVI. (2005-2013) ausfüllte, eine „heikle“ Aufgabe gewesen, merkte der heutige Papst an.
Beispielhafte Hingabe
Sodano war in den Tagen des Mauerfalls vatikanischer Außenminister geworden, bevor ihn der polnische Papst 1991 zum Kardinalstaatssekretär ernannte. In dieser Position war Angelo Sodano fast 16 Jahre lang hinter Johannes Paul II. der zweite Mann im Vatikan. Unter anderem begleitete Sodano den Papst zwischen August 1991 und 2004 auf 53 seiner Auslandsreisen.
Benedikt XVI. hatte Sodano nach seiner Wahl zum Papst im April 2005 erneut zum Kardinalstaatssekretär ernannt, bevor er im Herbst 2006 seinen eigenen langjährigen Vertrauten, Kardinal Tarcisio Bertone, zum zweiten Mann im Vatikan machte. Als langjähriger Dekan und damit Vorsitzender des Kardinalskollegiums bis Ende 2019 behielt Sodano aber weiter großen Einfluss an der Kurie.
Diplomatisches Geschick
Sodano war insgesamt 50 Jahre im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhles tätig. Vor seiner Zeit als Außenminister und Kardinalstaatssekretär habe sich Sodano als Päpstlicher Nuntius in Ecuador, Uruguay und Chile „eifrig für das Wohl dieser Völker eingesetzt und Dialog und Versöhnung gefördert“, so Franziskus in dem Beileids-Telegramm weiter. Sodano hatte etwa als Nuntius in Chile 1979 geholfen, einen jahrzehntelangen Grenzstreit mit dem Nachbarland Argentinien beizulegen.
Auch er selbst habe von den „Geistes- und Herzensgaben“ des Kardinals profitiert, als Sodano Dekan des Kardinalkollegiums war, schlägt Franziskus in dem Telegramm einen persönlichen Ton an. Sodano habe sich in allen seinen Aufgaben als „kirchlich diszipliniert“, „liebenswürdig“ und missionarisch gezeigt, lobt der argentinische Papst.
Totenmesse am 31. Mai
Die Totenmesse für den Verstorbenen findet am kommenden Dienstag um 11 Uhr am Cathedra-Altar im Petersdom unter Anwesenheit des Kardinalskollegiums und des Papstes statt. Franziskus wird bei der Feier die Riten der „Ultima Commendatio“ (Aussegnung) und „Valedictio“ (Verabschiedung) vornehmen, wie der Vatikan am Samstag bekanntgab.
Angelo Sodano wurde am 23. November 1927 im norditalienischen Asti als Sohn eines Landbesitzers und langjährigen Abgeordneten der Christdemokraten geboren. Zum Priester wurde er 1950 geweiht. In der Seelsorge war er nur kurze Zeit tätig. Rasch schickte ihn sein Bischof zum Studium nach Rom, wo er bereits 1959 in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls eintrat.
Nach dem Tod von Kardinal Angelo Sodano besteht das Kardinalskollegium aus 208 Kardinälen, von denen 117 wahlberechtigt und 91 nicht wahlberechtigt sind.
- aktualisert um 12.10 Uhr: Ort und Datum der Totenmesse -
(vatican news – pr)
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