Papst an junge Pilger: „Sagt ,Ja‘ zu Jesus“
Bei der syro-malabarischen Kirche handelt es sich um eine mit Rom unierte Ostkirche in Indien mit eigenem Ritus, die auch viele Eparchien in anderen Ländern der Welt zu sich zählt. Die Gruppe junger Pilger, die der Papst am Samstag im Vatikan traf, setzte sich aus syro-malabarischen Gläubigen und Pfarrern zusammen, die aus verschiedenen europäischen Ländern nach Rom gereist waren.
Mein Leben als Geschenk
Franziskus warb in seiner Ansprache für ein Leben in der Nachfolge Christi – dieses könne „in der heutigen ,flüssigen‘, ja ,schaumigen‘ Kultur unserem Leben Substanz und Sinn“ verleihen, formulierte der Papst, der die Jugendlichen vor Oberflächlichkeit und der „Wegwerfkultur“ warnte:
„Habe ich die Erfahrung gemacht, unentgeltlich geliebt zu werden, nicht aufgrund meines eigenen Verdienstes, sondern aus reinem Geschenk? Bin ich davon überzeugt, dass mein Leben ein Geschenk ist? Diese Erfahrung ist es, die dem ganzen Leben einen Sinn gibt; und sie gibt die Kraft, ,Ja‘ zu Dienst und Verantwortung zu sagen und ,Nein‘ zu Oberflächlichkeit und Wegwerfen.“
Der Wunsch nach Liebe
Alle jungen Menschen verbinde der „Wunsch nach einer echten, schönen und tiefen Liebe“, fuhr der Papst fort. Franziskus ermutigte die Pilger dazu, keine Angst vor einer solchen Beziehung der Geduld, der Treue, des Teilen und der Verantwortung zu ihren Nächsten zu haben.
„Ich möchte Sie ermutigen, selbst das Zeugnis dieser Liebe zu entdecken, das die Heiligen in allen Zeiten, auch in unserer Zeit, gegeben haben. Es zeigt mehr als alle Worte, dass das Christentum nicht aus einer Reihe von Verboten besteht, die die Sehnsucht nach Glück ersticken, sondern aus einem Lebensprojekt, das in der Lage ist, jedem menschlichen Herzen Erfüllung zu bringen. Scheuen Sie sich nicht, gegen die wachsende Tendenz aufzubegehren, die Liebe auf etwas Banales zu reduzieren, ohne Schönheit und echtes Teilen, ohne Treue und Verantwortung. Wann immer wir andere als Objekte für unsere eigenen egoistischen Zwecke benutzen, werden Herzen gebrochen und hinterlassen nur Traurigkeit und Leere in ihrem Gefolge.“
Den Dialog der Generationen pflegen
Der Papst verwies in seiner Ansprache auf den nächsten Weltjugendtag, der vom 1. bis 6. August 2023 in Lissabon stattfindet. Er steht unter dem Leitwort „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“ aus dem Lukasevangelium (Lk 1,39). Maria habe nicht lange gezögert und sich nicht durch Stolz oder Angst lähmen lassen, hob Franziskus die Gottesmutter als Vorbild hervor. Sie erhielt die Botschaft des Engels und sagte „Ja“ zu ihrer Berufung, Mutter des Erlösers zu werden. Und sie machte sich sofort auf den Weg zu ihrer älteren Cousine Elisabeth, die Unterstützung brauchte. Franziskus forderte seine Zuhörer auf, über „die Bedeutung und Fruchtbarkeit der Begegnung zwischen Jung und Alt“ nachzudenken:
„Darf ich Sie fragen, ob Sie Ihre Großeltern noch haben? Wenigstens einen von ihnen? Wie ist Ihre Beziehung zu ihnen? Wenn Sie Ihre Flügel in den Wind strecken, ist es auch wichtig, Ihre Wurzeln zu erforschen und auf die Erfahrungen derer zu hören, die vor Ihnen gegangen sind. Junge Menschen haben Kraft, während ältere Menschen über Gedächtnis und Weisheit verfügen.“
Der Papst forderte die jungen Pilger auf, ältere Verwandten zu besuchen und den Kontakt der Generationen zu pflegen. Auch ermunterte er sie zur Pflege von Traditionen, zum Gebet sowie einer täglichen Lektüre der Bibel.
(vatican news -pr)
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