Papst will am 3. Juli Messe mit Kongolesen in Rom feiern
Mario Galgano – Vatikanstadt
Bei der Audienz für die sogenannten Weißen Väter sagte der Papst: „Wir werden Kinshasa nach St. Peter bringen und dort mit allen Kongolesen Roms, von denen es viele gibt, feiern!“ 2019 hatte Franziskus bereits einmal im Petersdom eine Heilige Messe mit kongolesischen Gläubigen gefeiert, und zwar im zairischen Messritus, dem einzigen Ritus der lateinischen Kirche, der erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil approbiert wurde.
Abermals bedauerte Franziskus vor den Weißen Vätern, dass er nicht in den Kongo und den Südsudan zu seinem „großen Bedauern“ reisen könne und die Besuche verschieben müsse. „In meinem Alter ist es in der Tat nicht mehr so einfach, auf eine Mission zu gehen“, so der Papst wörtlich. Aber die Gebete und das Beispiel der Afrika-Missionare machten ihm Mut, und er sei deshalb zuversichtlich, dass er diese Völker, die er in seinem Herzen trage, zu einem späteren Zeitpunkt besuchen könne, sagte Franziskus seinen Gästen im Vatikan.
Eigentlich sind wir keine Missionare
Die Gesellschaft der Missionare von Afrika – wie die Weißen Väter offiziell heißen – ist eine im Jahr 1856 in Lyon gegründete Ordensgemeinschaft. Sie gab vor allem wichtige Impulse für den christlich-islamischen Dialog. 1926 gründeten die Weißen Väter in Tunis das „Institut für arabische und Islamstudien“, das 1964 als „Päpstliches Institut für Arabische und Islamische Studien“ („Pontificio Istituto di Studi Arabi e d’Islamistica“) nach Rom verlegt wurde. Derzeit treffen sich die Ordensmitglieder im Rom, um ihren Generalkapitel abzuhalten. Franziskus arbeitete in seiner Ansprache an die Ordensmänner den Unterschied zwischen missionieren und evangelisieren heraus.
„Der Apostel Jesu Christi ist nicht jemand, der missionarisch tätig ist. Denn die Verkündigung des Evangeliums hat nichts mit Proselytenmacherei zu tun. Sollte sich jemand von Ihnen dabei ertappen, wie er oder sie missioniert, dann hören Sie bitte auf, bekehren Sie sich und fahren Sie dann fort. Verkündigung ist etwas anderes. Der Apostel ist kein Manager, er ist kein gelehrter Dozent, er ist kein IT-,Zauberer´, der Apostel ist ein Zeuge. Das gilt immer und überall in der Kirche, aber ganz besonders für jene, die wie Sie dazu berufen sind, die Mission in Kontexten der Erstevangelisierung oder der vorherrschenden islamischen Religion zu leben.“
Zeugnis ablegen bedeute im Wesentlichen zwei Dinge: Gebet und Geschwisterlichkeit, so der Papst. Ein gutes Beispiel sei der kürzlich heiliggesprochene Charles de Foucauld. Dieser habe die Evangelisierung als „Zeugnis durch Geschwisterlichkeit“ verstanden. Auch der heilige Paul VI. habe dies mehrmals betont, so Franziskus:
„Die Evangelisierung ist der Auftrag der Kirche, die Evangelisierung ist die Freude der Kirche. Übrigens: Nehmen Sie Evangelii Nuntiandi (von Paul VI.) das auch heute noch gilt, und es wird Ihnen viele, viele Anhaltspunkte für Reflexion und Mission geben. Ich danke dem Herrn mit Ihnen für dieses große Geschenk der Evangelisierung.“
Die Weißen Väter arbeiten in rund 20 Ländern Afrikas. Ordenshäuser gibt es in Europa neben Belgien, Deutschland und Frankreich auch in Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Polen und der Schweiz.
(vatican news)
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