Papstappell: Weizenexport nicht als Kriegswaffe missbrauchen!
Ohne Russland beim Namen zu nennen, sagte Papst Franziskus am Ende seiner Generalaudienz:
„Sehr besorgniserregend ist die Blockade der Getreideexporte aus der Ukraine, von denen das Leben von Millionen von Menschen, insbesondere in den ärmsten Ländern, abhängt. Ich appelliere eindringlich, alle Anstrengungen zu unternehmen, um dieses Problem zu lösen und das allgemeine Menschenrecht auf Nahrung zu gewährleisten. Bitte verwenden Sie Weizen, ein Grundnahrungsmittel, nicht als Kriegswaffe!“
Das Menschenrecht auf Nahrung achten
Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine mehren sich die Beweise dafür, dass Russland die Ausfuhr von Weizen aus dem „Kornspeicher Europas“ verhindert. Erntereifes Korn im Zugriffsbereich der Russen wird nach Russland ausgeführt, während die anhaltenden Kampfhandlungen eine neue Aussaat verhinden. Weizen, der bereits für den Export vorgesehen ist, kann nur unter Schwierigkeiten ausgeführt werden, da fast sämtliche Häfen (mit Ausnahme von Odessa) durch Russland besetzt sind. Auch der Seeweg von Odessa ist blockiert.
Weltweit sind die Preise für Weizen und Produkte, die mit dem Grundnahrungsmittel gefertigt werden, deshalb stark angestiegen. Dies bringt insbesondere ärmere Länder bei der Versorgung der Bevölkerung in große Schwierigkeiten. Auch Russland, der weltweit größte Exporteur von Weizen, hatte angekündigt, bis Ende Juni den Export des Grundnahrungsmittels auf die durch das Land dominierte Eurasische Wirtschaftsunion zu beschränken, zu der Belarus, Kasachstan und Armenien gehören.
Indien schränkt ebenfalls Exporte ein
In den vergangenen Tagen hatte auch Indien, der weltweit zweite Exporteur von Weizen, ein Exportverbot verhängt, da die Erträge durch eine Hitzewelle knapper geworden sind. Ausnahmen von dem Exportverbot seien mit Erlaubnis der Regierung jedoch weiterhin möglich, hieß es seitens des indischen Handelsministeriums.
(vatican news - cs)
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