Franziskus ist an Bord des Airbus A330 der italienischen Fluggesellschaft ITA, Landung in Edmonton voraussichtlich 19.20 Uhr unserer Zeit Franziskus ist an Bord des Airbus A330 der italienischen Fluggesellschaft ITA, Landung in Edmonton voraussichtlich 19.20 Uhr unserer Zeit 

Der Papst ist unterwegs nach Kanada

Franziskus ist an diesem Sonntagmorgen um 9:16 Uhr vom römischen Flughafen Fiumicino aus nach Kanada abgehoben. Mit seiner 37. Apostolischen Reise will er den Versöhnungsprozess mit den indigenen Völkern Kanadas unterstützen.

Im blauen Airbus A330 der italienischen Fluggesellschaft ITA startete Franziskus am Morgen in Richtung Edmonton, Hauptstadt der kanadischen Provinz Alberta, wo der Papst am Abend mitteleuropäischer Zeit erwartet wird. 

Die insgesamt sechstägige „Buß“-Reise bietet Gelegenheit für weitere Treffen des Papstes mit kanadischen Indigenen-Vertretern der First Nations, Metis und Inuit, die sich vor Hintergrund indigenen Leidens von Franziskus Unterstützung im Prozess der Versöhnung erhoffen. Zudem stehen Begegnungen mit Kirchen- und Ordensvertretern und Höflichkeitsbesuche bei Generalgouverneurin Mary May Simon und Premierminister Justin Trudeau für den Papst auf dem Programm. Stationen der Reise sind Edmonton, Quebec und Iqaluit am Nordpolarmeer, ein Besuch in der Gemeinde Maskwacis und eine Pilgerfahrt zum traditionellen Fest der heiligen Anna am Lac Sainte Anne. 

„Gemeinsam gehen“ 

Franziskus hatte bereits bei einem Besuch mehrerer indigener Delegationen im März in Rom um Vergebung für kirchliche Vergehen an Indigenen gebeten. Hintergrund ist die kulturelle Isolation, die Misshandlung und der Missbrauch von indigenen Kindern in so genannten kirchlich geführten kanadischen Residential Schools im 19. und 20. Jahrhundert.

Das Motto des Papstbesuches in Kanada heißt „Gemeinsam gehen“ und verweist auf den Weg der Versöhnung und zugleich auf den kirchlichen Stil der Synodalität, der in Dialog, gemeinsamer Unterscheidung und Geschwisterlichkeit konkrete Gestalt annehmen soll. Die katholische Kirche brachten europäische Missionare Anfang des 17. Jahrhunderts in die sogenannte „Neue Welt“. Heute nennen sich etwa 63 Prozent der gut 38 Millionen Kanadier Christen, rund die Hälfte von ihnen sind katholisch.

Tiefer Wunsch nach Begegnung

In einem Gruß-Telegramm an den italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella spricht Papst Franziskus an diesem Sonntag von dem „lebhaften Wunsch“ nach einer Begegnung mit den indigenen Völkern Kanadas. Er bete intensiv für das Wohl des italienischen Volkes, schreibt Franziskus an Mattarella weiter, auch an die Länder Schweiz, Frankreich, Großbritannien, Dänemark und Island richtete er Grußtelegramme.

In seinem an den Schweizer Bundespräsidenten Ignazio Cassis adressierten Schreiben sendet der Papst „herzliche Grüße“ an Cassis und seine Mitbürger, „zusammen mit meinen Gebeten dafür, dass der Allmächtige Gott Sie alle mit Einheit und Frieden segnen möge.“

„Seien wir vorsichtig - es ist eine Reise der Buße!“

Vor begleitenden Journalisten hob der Papst während seines Fluges nach Edmonton nochmals den Hauptanlass der Reise hervor und warnte vor falschen Interpretationen: „Seien wir vorsichtig; es ist eine Reise der Buße - lasst sie uns in diesem Geist tun“, appellierte Franziskus vor etlichen Medienvertretern an Bord. Der Papst, der sich zeitweise während des Fluges aus seinem Rollstuhl erhob, dankte den Journalisten ausdrücklich für ihren Dienst. Auch rief er anlässlich des Welttages der Großeltern an diesem Sonntag zur fruchtbaren Begegnung der Generationen auf. 

Erste Station Edmonton

Erste Station der insgesamt sechstätigen Papstreise nach Kanada (24. bis 30. Juli) ist Edmonton, wo Franziskus an diesem Sonntag (19.20 MEZ, in Kanada ist es dann 11.20 Uhr) erwartet wird. Am Montag stehen dort direkt zwei Begegnungen mit Indigenen-Vertretern auf dem Programm. Neben Edmonton sind als weitere Stationen Quebec und Iqaluit am Nordpolarmeer geplant. 

-aktualisiert 17.23: Ergänzung Grußtelegramme - 

(vatican news – pr)
 

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24. Juli 2022, 09:17