Papst: „Heute singt Maria die Hoffnung und erweckt sie in uns“
„Sie, die Kleine und Bescheidene, ist erhöht und - das feiern wir heute - in die Herrlichkeit des Himmels aufgenommen worden, während die Mächtigen der Welt mit leeren Händen dastehen werden“, erklärte der Papst beim Mittagsgebet. Damit nehme die Mutter vorweg, was der Sohn sagen werde. „Sie prophezeit, dass nicht Macht, Erfolg und Geld die Oberhand gewinnen, sondern Dienst, Demut und Liebe. Wenn wir sie in ihrer Herrlichkeit betrachten, verstehen wir, dass wahre Macht Dienen bedeutet und dass Herrschen Liebe bedeutet. Und dass dies der Weg zum Himmel ist.“
Franziskus lud zur Gewissenserforschung ein. Glaubende sollten sich fragen, ob die von Maria angekündigte prophetische Umkehrung ihr Leben wirklich betrifft. „Glaube ich, dass Lieben Herrschen bedeutet und dass Dienen Macht ist? Dass das Ziel meines Lebens der Himmel, das Paradies ist? Oder geht es mir nur um irdische, materielle Dinge?“ Maria sei dazu in der Lage, „das Wirken Gottes zu erkennen, der durch Sanftmut und Kleinheit große Dinge vollbringt“, so der Papst.
Der Himmel ist zum Greifen nahe
„Heute singt Maria die Hoffnung und erweckt sie in uns: In ihr sehen wir das Ziel des Weges, sie ist das erste Geschöpf, das mit Leib und Seele siegreich die Ziellinie des Himmels überschreitet. Sie zeigt uns, dass der Himmel zum Greifen nah ist, wenn auch wir uns nicht der Sünde hingeben, Gott in Demut preisen und anderen großzügig dienen.“
Im Evangelium an diesem Festtag berichtet Lukas, wie Maria wenige Tage nach der Verheißung der Geburt des Gottessohnes ihre Kusine Elisabeth besucht. Diese wird vom Heiligen Geist erfüllt und preist Maria und ihr Kind. Darauf stimmt Maria einen Lobgesang an, der nach dem Anfangswort der lateinischen Fassung „Magnificat" heißt:
Das Magnificat
Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind.
Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,
das er unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
(vatican news)
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