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Franziskus bei seiner Generalaudienz Franziskus bei seiner Generalaudienz 

Papst Franziskus: Für einen „Bund zwischen Jung und Alt“

Gott, ein alter Mann mit weißen Haaren? Viele Menschen, die nach einem reifen Glauben suchen, nehmen von einer solchen Vorstellung Abschied. Doch aus der Sicht von Papst Franziskus ist es gar nicht so abwegig, sich den Allerhöchsten als alten Mann vor Augen zu führen.

„Wir dürfen bei Kindern nicht alles entmythologisieren: Das Bild eines alten Gottes mit schneeweißem Haar ist kein albernes Symbol, sondern ein biblisches, edles und sogar zärtliches Bild.“ Das sagte Franziskus bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch im Vatikan.

Im Buch Daniel des Alten Testaments, aber auch in der Offenbarung des Johannes im Neuen Testament werde Gott bzw. Jesus als Weißhaariger dargestellt. Das sei ein „uraltes Symbol für eine sehr lange Zeit, für eine uralte Vergangenheit, für eine ewige Existenz“.

„Dort, wo die jungen mit den alten Menschen sprechen, ist Zukunft“

Jesus sei „der Erste und der Letzte aller Zeiten“: „Das bedeutet, dass niemand außerhalb seiner ewigen Generation, außerhalb seiner wunderbaren Macht, außerhalb seiner liebenden Nähe steht.“ Und das sei ein Zeugnis, das die alten den jungen Menschen weitergeben sollten.

Mit Verve warb der Papst, der die Audienzhalle auf einen Stock gestützt betreten hatte, für einen nie abreißenden Dialog zwischen Alt und Jung. „Dort, wo die Kinder und jungen Menschen mit den alten Menschen sprechen, ist Zukunft; wo es diesen Dialog nicht gibt, da sieht man die Zukunft nicht klar vor sich. Der Bund der Alten und der Kinder wird die Menschheitsfamilie retten!“

Zum Nachhören: Die Generalaudienz von Papst Franziskus - ein Beitrag von Radio Vatikan

„Die Lebensalter sind keine konkurrierenden Welten“

Es sei wichtig, dass das „zärtliche Zeugnis der Älteren“ und ihr „Segen“ die jungen Generationen erreiche, so Franziskus in seinem stellenweise fast lyrischen Text..

„Das Zeugnis der älteren Menschen vereint die Lebensalter und die Dimensionen der Zeit: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft... Es ist schmerzhaft - und schädlich - zu sehen, wie die Lebensalter als getrennte, konkurrierende Welten dargestellt werden, von denen jede versucht, auf Kosten der anderen zu leben. Das geht nicht!“

Leben ohne Verfallsdatum

Der 85-jährige Papst riet alten Menschen außerdem, ohne „Bitterkeit“ auf den Tod zuzugehen. „Der Tod ist sicherlich ein schwieriger Abschnitt im Leben: ... aber auch der Abschnitt, der die Zeit der Ungewissheit schließt und die Uhr fortlegt... Denn genau dann beginnt die Schönheit des Lebens, das kein Verfallsdatum mehr hat...“

Einmal mehr betete Franziskus während seiner Generalaudienz für die Ukraine: „Vergessen wir dieses gemarterte Volk nicht!“

(vatican news – sk)

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17. August 2022, 11:13