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Papst Franziskus hält bei der Generalaudienz Rückschau auf seine Kasachstan-Reise Papst Franziskus hält bei der Generalaudienz Rückschau auf seine Kasachstan-Reise 

Franziskus lobt Kasachstan als Ort friedlichen Austauschs

Kasachstan hat nach dem Abschied vom atheistischen Regime der Sowjetunion 1991 einen bemerkenswerten zivilisatorischen Weg des Dialogs und des Friedens eingeschlagen. Das sagte Papst Franziskus bei seinem Rückblick auf seine Kasachstan-Reise an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz.

Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Er sei, so erinnerte der Papst, letzte Woche nach Kasachstan gereist, um am 7. Kongress der Führer der Welt- und traditionellen Religionen teilzunehmen, der seit 20 Jahren in Nur-Sultan stattfindet - und das in einem Land, das erst seit 30 Jahren von der Sowjetunion unabhängig ist, wie der Papst vermerkte. Für den Kongress wie auch das Land, das ihn ausrichtet, fand er lobende Worte. 

„Das bedeutet, die Religionen in den Mittelpunkt der Bemühungen um eine Welt zu stellen, in der wir einander zuhören und uns in unserer Vielfalt respektieren. Und das ist das Verdienst der kasachischen Regierung, die sich vom Joch des atheistischen Regimes befreit hat und nun einen zivilisatorischen Weg vorschlägt, der Politik und Religion zusammenhält, ohne sie zu verwechseln noch voneinander zu trennen, ein Weg, der Fundamentalismus und Extremismus klar verurteilt.“

„Ein Weg, der Fundamentalismus und Extremismus klar verurteilt“

Die Abschlusserklärung des Kongresses sei auf der Linie der 2019 in Abu Dhabi unterzeichneten Erklärung zur menschlichen Geschwisterlichkeit, fuhr der Papst fort. Der ganze Weg sei letztlich auch eine Frucht des Friedensgebetes, das Johannes Paul II. erstmals 1986 in Assisi einberufen hatte und das damals „von Menschen ohne Weitblick so stark kritisiert wurde", wie Franziskus anmerkte. Er denke aber auch an den weitsichtigen Blick anderer Päpste wie Johannes XXIII. und Paul VI. „und auch an den von großen Seelen anderer Religionen - ich nenne nur Mahatma Gandhi“.

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Demokratie ist ein Weg

Vor den Regierungsangehörigen und den Mitgliedern des diplomatischen Korps in Kasachstan habe er Kasachstan als Land der Begegnung würdigen können, fuhr Franziskus fort. 150 ethnische Gruppen, 80 Sprachen, das sei eine Berufung und zugleich ein Weg. Mit einem impliziten Verweis auf das straff geführte Staatswesen Kasachstans sagte der Papst, er habe bei dieser Begegnung dem Land auch gewünscht, dass es sich zu einer reifen Demokratie hin entwickle. „Es ist eine mühsame Aufgabe, die Zeit braucht, aber man muss schon anerkennen, dass Kasachstan sehr positive Entscheidungen getroffen hat, wie zum Beispiel das Nein zu Atomwaffen und eine gute Energie- und Umweltpolitik.“

Papst Franziskus beim Treffen mit dem Staatspräsidenten und seiner Rede an Vertreter von Politik und Religion
Papst Franziskus beim Treffen mit dem Staatspräsidenten und seiner Rede an Vertreter von Politik und Religion

„Man muss schon anerkennen, dass Kasachstan sehr positive Entscheidungen getroffen hat, wie zum Beispiel das Nein zu Atomwaffen und eine gute Energie- und Umweltpolitik“

Klein aber fein

An der winzig kleinen katholischen Kirche in Kasachstan – weniger als ein Prozent der Bevölkerung – gefiel Franziskus die Zugewandtheit, die er dort wahrnahm. Er habe, „eine Gemeinschaft von glücklichen, fröhlichen und begeisterten Menschen“ getroffen. Gerade weil sie wenige seien, könnten die katholischen Gläubigen in Kasachstan „Beziehungen zu Christen anderer Konfessionen knüpfen und auch die Geschwisterlichkeit mit allen fördern. Eine kleine Herde also, ja, aber offen, nicht verschlossen, nicht defensiv, offen und vertrauend auf das Wirken des Heiligen Geistes, der frei weht, wo und wie er will.“ Auch hier verwies Franziskus auf das Beispiel der Märtyrer, die während der Verfolgung durch Stalin und dann die Sowjetunion „so viel für den Glauben gelitten haben“.

Franziskus im Papamobil bei der Messe in Kasachstan
Franziskus im Papamobil bei der Messe in Kasachstan

Die Messe hatte Franziskus mit den Gläubigen am Fest der Kreuzerhöhung (14. September) gefeiert. Das, so der Papst, rege zum Nachdenken an.  „In einer Welt, in der Fortschritt und Rückschritt miteinander verwoben sind, bleibt das Kreuz Christi der Anker des Heils: ein Zeichen der Hoffnung, das nicht enttäuscht, weil es auf der Liebe des barmherzigen und treuen Gottes gründet.“ Ihm gelte sein Dank für diese Reise und für das Leben der pilgernden Kirche in diesem Land.

(vatican news - gs)

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21. September 2022, 09:08