Papst empfängt Advents-Künstler: Singt kein kitschiges Weihnachten
Mario Galgano - Vatikanstadt
Weihnachtslieder sollten zum Erstaunen führen und zwar durch Musik, die das Herz berühre. Dazu bedarf es laut Papst einer originellen Kreativität. Es sei falsch, die Showbiz-Bonzen zu kopieren. Denn die Darstellung des Ereignisses, das die Menschheitsgeschichte verändert habe, dürfe nicht Darbietungen unterliegen, die „ein falsches und kitschiges Weihnachten inszenieren, das nichts mit der Geburt Jesu in Bethlehem und ihrer Bedeutung für die heutige Menschheit zu tun hat“. Das hob der Papst in seiner Rede an die Teilnehmer des „Christmas Contest“ an diesem Freitag hervor.
Kreativität ist einfach
Der Papst eröffnete mit einem Ratschlag das Treffen im Vatikan mit den jungen Künstlern des Weihnachtswettbewerbs - ein Musikwettbewerb für Sänger unter 35 Jahren, der von der Stiftung „Gravissimum Educationis“ mit Unterstützung des Vereins Ausilia gefördert wird. „Versuchen Sie nicht, die großen Stars des Showbusiness zu kopieren“, riet Franziskus:
„Folgen Sie nicht den Moden und erfolgreichen Schemata. Seien Sie lieber selbst originell, kreativ, auch wenn es einige Kritik kostet. Und vor allem, sorgt dafür, dass die Grundlage eurer Werke das Staunen ist, das verloren gegangen ist und wiedergewonnen werden muss. Erstaunen angesichts des Undenkbaren: ein Gott, der Fleisch geworden ist, der ein hilfloses Kind wurde, geboren von einer Jungfrau, in einer Höhle, und dessen Wiege eine Krippe für Tiere war. Erstaunen. Wenn man das Staunen nicht spürt, spricht das Lied nicht zum Herzen, kommuniziert nicht...“
Einfachheit ist nicht trivial
Erstaunen gemischt mit der anderen Zutat - der „Einfachheit“ - die sich, wie der Papst betont, von „Banalität“ unterscheide. Er nannte das bekannte italienische Weihnachtslied „Tu scendi da le stelle“ vom heiligen Alfonso de Liguori und zu jenen „einfachen, aber schönen und bedeutungsvollen“ Liedern gehöre, die uns immer noch bewegen und den Glauben des Gottesvolkes nähren, so Franziskus. Und dies, so fügt der Papst hinzu, „ist keine Sentimentalität: es ist mehr, es ist das, was von innen kommt, es ist authentisch“.
Die Schönheit der Musik gegen die Erpressung des Krieges
Nicht zuletzt deshalb sei das Weihnachtsfest wichtig, weil ein auf diese Weise gefeiertes Christfest ein Gegenmittel gegen die „Erpressung“ des Krieges sei, der, wie der Papst abermals wiederholte, Europa und die Welt mit seinem zunehmenden Unheil überzogen habe:
„Lasst uns nicht in diese Falle tappen! Lasst uns weiterhin vom Frieden träumen und für den Frieden arbeiten, indem wir den Samen der Brüderlichkeit und der sozialen Freundschaft säen. Die ausgestreckte Hand: immer die ausgestreckte Hand Sie tun dies mit der Musik und das ist sehr wertvoll, denn Musik ist eine universelle Sprache, von unschätzbarem pädagogischem Wert, die den Menschen zum Menschen macht. Wie sehr müssen wir heute menschlicher werden!“
(vatican news)
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