Papst: Handeln an der Grenze ist Handeln auf der Straße
Mario Galgano - Vatikanstadt
Es gehöre zum Charisma des heiligen Franziskus von Assisi und des seligen Giuseppe Puglisi, erklärte der Papst. Er bezog sich auf „ein altes Charisma, das allen bekannt ist“ und zwar jedem Menschen eine Chance geben, für die Gemeinschaft einzustehen. Während das entsprechende franziskanische Charisma in der Kirche zu einem großen Baum mit vielen Ästen geworden sei, gehöre das Charisma Don Puglisi zu der jüngeren Entwicklung in der Kirche, so der Papst. Der gemarterte Priesters Pino Puglisi gab sein Leben aus Liebe zu seinem Volk und vor allem zu den Jungen hin.
Sowohl der Heilige aus Assisi als auch Don Puglisi lebten das Evangelium an der „Peripherie“, so der Papst weiter:
„Aber seien wir vorsichtig: Dieses Wort kann zu einem Slogan werden, vielleicht sogar zu einem Modeslogan“, fuhr er fort: „Nein, das wollen wir nicht. Die Grenze ist der Stil von Jesus Christus, der, obwohl er Gott war, auf die Erde kam, um uns, den verlorenen, verirrten und hoffnungslosen Schafen, zu begegnen. Die Grenze ist der Stil des heiligen Franziskus, der sich wie Jesus seines Reichtums entledigt hat und zum Bettler wurde, um sich ganz der Vorsehung des Vaters im Himmel zu überlassen und so den Zustand der Kleinen, der Letzten, derer zu teilen, die arm an Brot, aber auch und vor allem an Liebe sind.“
An die Grenze gehen, sei auch der Stil von Don Pino Puglisi gewesen, der für die Jungen seiner Pfarrei in Brancaccio zum Vater wurde. „Er ging ihnen auf der Straße entgegen, um sie von der Straße zu holen, er erzieht sie dazu, Gott und dem Nächsten zu dienen und nicht ihren eigenen Interessen und denen der Mafia“, so Papst Franziskus.
Hintergrund
Der Auftrag der Gemeinschaft „Comunità Frontiera“ ist die Prävention von Jugendkriminalität. Sie ist in Süditalien, vor allem in der sizilianischen Provinz Enna, mit einem Tageszentrum für Minderjährige tätig, in dem rund 100 junge Menschen betreut werden. In der Provinz Bari hat sie den ersten Wohn- und Halbwohnteil von „Città dei Ragazzi“ gebaut und ist dabei, Sportanlagen fertig zu stellen. Die „Città dei Ragazzi“ ist vom italienischen Innenministerium als Pilotprojekt für Süditalien zur Vorbeugung von Jugendkriminalität anerkannt.
Giuseppe „Pino“ Puglisi (1937-1993) war ein sizilianischer Priester und Anti-Mafia-Aktivist, der wegen seines Engagements ermordet wurde. Er ist ein Seliger der katholischen Kirche.
(vatican news)
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