Papst: Märtyrer zeigen uns den Weg des Glaubens
Mario Galgano - Vatikanstadt
Der Papst empfing die von der salvadorianischen Bischofskonferenz organisierte Pilgergruppe diesen Freitag. Über die neuen Seligen sagte Franziskus, sie seien ein unermessliches Geschenk, sowohl für die pilgernde Kirche in El Salvador als auch für die Weltkirche, und ihre Bedeutung werde immer im Geheimnis Gottes bleiben, eine Realität, die in unseren Gemeinschaften vertieft werden müsse, fügte er hinzu. Franziskus sagte den Salvadorianern, dass die Realitäten des heutigen El Salvador zwar nicht die der Zeit seien, in der die vier Seligen und der heilige Romero lebten, aber von ihnen käme der Aufruf zum Engagement, zur Treue, den Glauben an Gott und die Liebe zu den Mitmenschen an die erste Stelle zu setzen, in der Hoffnung zu leben und zu lernen. Dies sei eine zeitlose Handlung, weil es das lebendige Evangelium sei, das man nicht aus Büchern lerne, sondern aus dem Leben derer, die uns das Glaubensgut weitergegeben hätten.
Der Papst sagte auch, dass die erste Frucht des Todes der Seligen die Wiederherstellung der Einheit der Kirche sei:
„Diese Tatsache wurde vom heiligen Oscar Romero bei der Beerdigungsmesse von Pater Rutilio Grande am 14. März 1977 hervorgehoben, als er mit Ergriffenheit schrieb, wie ,der Klerus mit seinem Bischof vereint ist´, wobei er davon ausging, dass es in diesem Zeugnis der Einheit liegt, dass die Gläubigen verstehen, dass es eine Erleuchtung des Glaubens gibt, die uns führt, [...] eine Motivation der Liebe. Und er schloss seine Predigt mit den Worten: ,Verstehen wir diese Kirche, lassen wir uns von dieser Liebe inspirieren, leben wir diesen Glauben und ich versichere Ihnen, dass es eine Lösung für unsere großen Probleme gibt´“.
Folge der Führung dieser Erleuchtung des Glaubens
Dieser Erleuchtung des Glaubens zu folgen, die uns dazu führe, so der Rat des Papstes, diesen Weg zu gehen, um im Gebet „dieses Wort wiederzuentdecken“, das Gott durch das Blut dieser Zeugen in der Kirche von El Salvador ausgesprochen habe. Er selber habe eine sehr innige Beziehung zu den seligen Märtyrern aus El Salvador:
„Ich habe das Leben dieser Märtyrer sehr gut gespürt, ich habe es sehr zu Herzen genommen, ich habe ihren inneren Konflikt selber erlebt. Und deshalb ist das für mich eine persönliche Verehrung: Am Eingang meines Arbeitszimmers habe ich einen kleinen Bilderrahmen mit einem Stück der blutigen Albe des heiligen Oscar Romero drin und eine kleine Katechese von Rutilio Grande, um mich daran zu erinnern, dass es immer Ungerechtigkeiten gibt, gegen die man kämpfen muss, und die den Weg markieren.“
Die Botschaft der Märtyrer, so Franziskus, rufe uns auf, uns mit ihrer Leidensgeschichte zu identifizieren, die die Verwirklichung der Passion Christi in der Gegenwart sei, indem wir das Kreuz annehmen, das der Herr jedem von uns persönlich anbiete. „Dieses Kreuz ist immer das Kreuz Jesu, aber gleichzeitig ist es das Kreuz eines jeden. Es ist das Kreuz der Kirche, die als Leib Christi ihm im höchsten Opfer der Liebe folgt, wie er es uns gelehrt hat“, fügte er hinzu.
„Wir alle tragen das Kreuz, indem wir uns gegenseitig ermutigen, für diejenigen beten, die in Schwierigkeiten sind, und Gott dafür danken, dass wir gemeinsam als heiliges und gläubiges Volk gehen können, das trotz seiner Schwächen Zeugnis für andere ablegt, damit auch sie in den Wechselfällen des Lebens getröstet werden. Auf diese Weise schreitet unsere Kirche auf dem synodalen Weg auf Gott zu und ist ein Zeichen der Hoffnung für alle Menschen.“
Eine synodale Kirche
Die salvadorianischen Märtyrer lehrten uns, gemeinsam zu gehen, in einer Zeit, in der wir aufgerufen seien, über die Synodalität der Kirche nachzudenken. Sie seien, so der Papst, das beste Beispiel für dieses „gemeinsame Gehen“, denn Pater Grande wurde getötet, während er „auf sein Volk zuging“.
„Das ist es, worum jeder von euch, Bischöfe, Priester und pastorale Mitarbeiter, den Herrn heute bittet, wie dieser Priester Rutilio mit den Bauern, dem seligen Emmanuel und dem seligen Nelson, immer auf dem Weg zu seinem Volk zu sein, sich mit ihnen zu identifizieren, mit ihnen zu leben.“ Dieselbe Botschaft finde sich in einer Predigt von Pater Rutilio, wenn er sagte, dass dieser gemeinsame Weg sich nicht mit einem bloßen „Spaziergang“ zu dem Heiligen in einem Andachtsbild begnügen könne, sondern vor allem bedeute, das Zeugnis des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe anzunehmen. Das habe dieser Heilige uns durch sein Leben hinterlassen, so der Papst.
Märtyrer: ein kostenloses Geschenk Gottes
Die Märtyrer, so der Papst, seien „ein kostenloses Geschenk des Herrn“, wie der selige Cosimo Spessotto bekräftigte, das wertvollste Geschenk, das Gott seiner Kirche machen könne, denn in ihnen verwirklicht sich jene „größere Liebe“, die Jesus uns am Kreuz gezeigt habe.
(vatican news)
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