Papst gratuliert seinem „Bruder“ in Istanbul
Weil Andreas der älteste Bruder des Petrus war und der Papst sich als Nachfolger des hl. Petrus versteht, sprechen sich Franziskus und Bartholomaios untereinander als Brüder an. In einer Botschaft an den Bosporus, die an diesem Mittwoch veröffentlicht wurde, würdigt der Papst „die Tiefe der Bande, die uns vereinen“ und spricht von seiner „Hoffnung auf eine immer tiefere Gemeinschaft“.
„Die volle Wiederherstellung der Gemeinschaft unter allen, die an Jesus Christus glauben, ist eine unwiderrufliche Verpflichtung für jeden Christen“, so Franziskus. Die „Einheit aller“ sei „nicht nur der Wille Gottes, sondern eine dringende Priorität in der Welt von heute“.
„Polemik oder Apologie unterlassen“
Mit Recht würden die „historischen und theologischen Gründe“ für die Spaltung unter Orthodoxen und Katholiken erforscht. „Diese gemeinsame Untersuchung muss weitergehen“, so der Papst. Dabei sollten allerdings „Polemik oder Apologie“ außen vor bleiben.
„Außerdem sind wir dazu aufgerufen, an der Wiederherstellung der Einheit unter den Christen nicht nur durch unterschriebene Abkommen zu arbeiten, sondern durch Treue zum Willen des Vaters und Unterscheidung der Impulse des Heiligen Geistes.“ Ausdrücklich schreibt der Papst, wenn einmal „volle Gemeinschaft“ hergestellt sei, werde man „sich auch um denselben eucharistischen Tisch versammeln können“.
An den orthodoxen Feiern zum Andreasfest nimmt traditionell eine Delegation aus dem Vatikan teil; auch in diesem Jahr leitete die Delegation Kurienkardinal Leonardi Sandri, der scheidende Präfekt des Ostkirchen-Dikasteriums. Umgekehrt entsendet das Ökumenische Patriarchat jedes Jahr Ende Juni auch eine Delegation zu den katholischen Feiern zum Hochfest Peter und Paul im Petersdom in Rom.
(vatican news – sk)
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