Papst Franziskus: Besorgt über „Polarisierung“ in Argentinien
Der Text des Briefes aus Rom wurde an diesem Dienstag bekannt. Jorge Bergoglio war bis zu seiner Wahl zum Papst im Frühjahr 2013 Erzbischof von Buenos Aires. Polarisierung und Extremismus „verhindern den Aufbau eines gemeinsamen Wir-Gefühls“, so der Papst.
Der Heilige Geist leite die Kirche in Politik und Gesellschaft nicht zu „Aktivismus“ an, sondern zu „kreativer und respektvoller Achtsamkeit, die im anderen einen Bruder erkenne“, schreibt Franziskus. „Der Geist setzt uns in Bewegung, damit wir die Prophetie der Geschwisterlichkeit leben.“
„Oft ideologische Schützengräben“
Er bedaure, dass viele Konflikte nicht gelöst würden, weil sich Menschen in „oft ideologischen Schützengräben“ verschanzten. „Allmählich zerbröselt der Sinn für die Zusammengehörigkeit, mit dem man die Tyrannei der Spaltung und des Zusammenstoßes brechen könnte.“ Zwar seien Unterschiede „legitim“, doch es müsse eine „Übereinstimmung im guten Willen“ geben, um nach dem Gemeinwohl zu suchen.
Argentinien wird derzeit erneut von einer schweren Wirtschaftskrise heimgesucht. Zugleich ist auch das innenpolitische Klima unverändert von starker Polarisierung geprägt. Die frühere Präsidentin und derzeitige Vizepräsidentin Cristina Kirchner steht derzeit wegen Korruption vor Gericht; Anfang September überlebte sie einen Attentatsversuch, dessen genaue Umstände noch unklar sind.
(vatican news – sk)
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