Papst: Weihnachtsbaum zeigt die Wurzeln, Krippe die Besinnung
Mario Galgano - Vatikanstadt
Am Tag der Präsentation der Krippe und des Weihnachtsbaums, die auf dem Petersplatz aufgestellt wurden, begrüßte der Papst die Spender sowie die in der Audienzhalle aufgebaute Krippe. Regen und schlechtes Wetter änderten die ursprünglichen Pläne: Die Beleuchtung des Baumes wird am Samstagnachmittag in der Audienzhalle stattfinden, um die Gäste vor dem Regen zu schützen. In seinem Grußwort an die Delegationen ging der Papst auf die Bedeutung der Weihnachtssymbole ein:
„Der Baum und die Krippe sind zwei Zeichen, die nach wie vor Jung und Alt faszinieren. Der Baum mit seinen Lichtern erinnert uns an Jesus, der kommt, um unsere Dunkelheit zu erhellen, unsere Existenz, die oft im Schatten von Sünde, Angst und Schmerz liegt. Und es regt zu einer weiteren Überlegung an: Wie die Bäume brauchen auch die Menschen Wurzeln. Denn nur derjenige, der in gutem Boden verwurzelt ist, bleibt fest, wächst, ´reift´, widersteht den Winden, die ihn erschüttern, und wird zu einem Bezugspunkt für diejenigen, die auf ihn schauen. Aber, meine Lieben, ohne Wurzeln geht nichts von alledem: Ohne festes Fundament bleibt man wackelig. Es ist wichtig, die Wurzeln zu hüten, im Leben wie im Glauben.“
Seltene Art
Die Weißtanne, die dem Papst von den Abruzzen gestiftet wurde, aber eigentlich auf dem Gebiet der Nachbarregion Molise steht, gilt als seltene Art. In diesem Zusammenhang erinnerte der Papst an den Apostel Paulus, der das Fundament hervorhebt, in dem das eigene Leben verwurzelt sein muss, um fest im Glauben zu bleiben. In Anlehnung an den heiligen Paulus erinnerte der Papst daran, wie wichtig es sei, „in Jesus Christus verwurzelt“ zu bleiben (Kol 2,7). Daran erinnere uns der Weihnachtsbaum, so Franziskus und fuhr fort:
„Und so kommen wir zur Krippe zu sprechen, die uns von der Geburt des Gottessohnes erzählt, der Mensch wurde, um jedem von uns nahe zu sein. In ihrer wahren Armut hilft uns die Krippe, den wahren Reichtum von Weihnachten wiederzuentdecken und uns von so vielen Aspekten zu reinigen, die die Weihnachtslandschaft verschmutzen. Die einfache und vertraute Krippe erinnert an ein Weihnachten, das sich von der konsumorientierten und kommerziellen Weihnacht unterscheidet: Sie ist etwas anderes; sie erinnert uns daran, wie gut es ist, dass wir in unseren oft von Hektik überwältigten Tagen Momente der Stille und des Gebets schätzen. Die Stille fördert die Betrachtung des Jesuskindes, hilft uns, mit Gott vertraut zu werden, mit der zerbrechlichen Einfachheit eines winzigen Neugeborenen, mit der Sanftmut seines Niederlegens, mit der zärtlichen Zuneigung der Windeln, die es umhüllen.“
Wurzeln und Kontemplation
Wurzeln und Kontemplation, so erinnerte der Papst, seien zwei grundlegende Konzepte von Weihnachten. Und wenn wir „wirklich“ Weihnachten feiern wollen, sollten wir in der Krippe die Überraschung und das Wunder der Kleinheit Gottes wiederentdecken. Und um Ihm zu begegnen, müsse man Ihn dort erreichen, wo Er ist; man müsse sich erniedrigen, man müsse sich klein machen, alle Eitelkeiten hinter sich lassen, um dort anzukommen, wo Er ist. Dann erklärte der Papst:
„Und das Gebet ist der beste Weg, sich für dieses Geschenk der unentgeltlichen Liebe zu bedanken, sich bei Jesus zu bedanken, der in unsere Häuser und Herzen einziehen möchte. Ja, Gott liebt uns so sehr, dass er unser Menschsein und unser Leben teilt. Er lässt uns nie allein, er ist in allen Lebenslagen an unserer Seite, in der Freude wie im Leid. Selbst in den schlimmsten Momenten ist er da, denn er ist der Emmanuel, der Gott mit uns, das Licht, das die Dunkelheit erhellt, und die zärtliche Gegenwart, die uns auf unserem Weg begleitet.“
Die traditionelle Weihe der Weihnachtskrippe und das Beleuchten des Weihnachtsbaums finden an diesem Vorabend zum Zweiten Advent auf dem Petersplatz statt. Die Zeremonie wird von der Audienzhalle aus von Kardinal Fernando Vergez Alzaga, Präsident des Governatorats des Vatikans, geleitet.
Die Weihnachtskrippe für den Petersplatz lieferte dieses Jahr die Gemeinde Sutrio in der friaulischen Provinz Udine. Die Krippe, die nach karnischer Tradition gebaut wurde, wurde Anfang Dezember auf dem Petersplatz aufgestellt. Die Krippe aus Sutrio besteht ganz aus Holz mit einer Halbkugel, die als Grotte dient, in der die Heilige Familie dargestellt wird, um die herum lebensgroße Figuren aufgestellt werden. Die Zedernholzstatuen wurden von Hand geschnitzt.
(vatican news)
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