Papst am Neujahrstag: Auf die Fürsorge Mariens vertrauen
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
„Der Beginn eines neuen Jahres ist der allerseligsten Jungfrau Maria anvertraut, die wir heute als Mutter Gottes feiern. In diesen Stunden erbitten wir ihre Fürsprache insbesondere für den emeritierten Papst Benedikt XVI., der gestern Morgen diese Welt verlassen hat. Wir alle schließen uns einmütig – mit einem Herz und einer Seele – zusammen, um Gott für das Geschenk dieses treuen Dieners des Evangeliums und der Kirche Dank zu sagen,“ so Franziskus wörtlich.
Die Fürsorge der Gottesmutter
In seiner Katechese beim Angelusgebet auf dem Petersplatz dachte der Papst über die Fürsorge der Gottesmutter nach. Ausgehend vom Lukasevangelium, das vom Kind in der Krippe erzählt (Lk 2,16), lobte Franziskus die bedingungslose Liebe der Mütter:
„Das ist die typische Sprache der Mutterschaft: die Zärtlichkeit der Fürsorge. Denn nachdem sie das Geschenk eines geheimnisvollen Wunders neun Monate in ihrem Schoß getragen haben, stellen die Mütter ihre Kinder auch weiter in den Mittelpunkt all ihrer Aufmerksamkeit: Sie nähren sie, halten sie in ihren Armen, betten sie sanft in die Wiege. Fürsorge – das ist auch die Sprache der Mutter Gottes.“
Die Sprache der Liebe lernen
Die Fürsorge Mariens zeige uns, dass wir nur dann Hoffnung aufbauen könnten, wenn wir dem Egoismus entsagen und stattdessen die Sprache der Liebe lernen, die sich in der Fürsorge zeigt.
„Das ist die Verpflichtung: für unser Leben, für unsere Zeit, für unsere Seele Sorge zu tragen; für die Schöpfung und für die Umwelt, in der wir leben, Sorge zu tragen, und mehr noch: für unseren Nächsten Sorge zu tragen, für diejenigen, die uns der Herr an die Seite gestellt hat, sowie für die Brüder und Schwestern, die in Not sind und unsere Aufmerksamkeit und unser Mitgefühl brauchen.“
Mitgefühl und Verantwortung
Mitgefühl für andere und für die Umwelt also, aber auch Verantwortung dafür, dass auf der Welt wieder Frieden herrscht. Nicht umsonst beginnt ein neues Jahr, seit Papst Paul VI. den Neujahrstag 1967 auch zum Weltfriedenstag erklärte, mit eben diesem großen Anliegen: dem Frieden.
„Wenn wir heute den Weltfriedenstag begehen, sind wir uns einmal mehr der Verantwortung bewusst, die uns für den Aufbau der Zukunft anvertraut ist,“ betonte Franziskus. „Angesichts der persönlichen, gesellschaftlichen und sozialen Krisen, die wir erleben, angesichts der Tragödie des Krieges, „sind wir aufgerufen, den Herausforderungen unserer Welt mit Verantwortung und Mitgefühl zu begegnen“. Und wir können das tun, wenn wir füreinander Sorge tragen und wenn wir uns – alle zusammen – um unser gemeinsames Haus kümmern.“
„Bitten wir die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria inständig darum, dass sie uns in dieser von Misstrauen und Gleichgültigkeit verschmutzten Zeit zu Mitgefühl und Fürsorge fähig mache – fähig dazu, „den anderen anzuschauen, gerührt zu werden und vor ihm Halt zu machen, so oft es nötig ist“, so der Wunsch des Papstes am Neujahrstag 2023.
(vaticannews – skr)
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