Die Audienz im Vatikan Die Audienz im Vatikan 

Franziskus an den Malteserorden: Nähe, Mitgefühl und Zärtlichkeit

Immer mehr vereint zu sein im Zeugnis des Glaubens und der Zugehörigkeit: So lautet die Einladung des Papstes an die Teilnehmer des Generalkapitels des Souveränen Malteserordens, die er am Montag in Audienz empfangen hat.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Er sei sicher, dass die Mitglieder des Malteserordens in der Wahl der neuen Leitung eine sichere Führung, „einen Garanten für die Einheit des gesamten Ordens in Treue zum Nachfolger Petri und zur Kirche“ finden werden, so Franziskus in seiner Ansprache. Er drückte seine Genugtuung darüber aus, dass die Mitglieder des Malteserordens „das Thema der Wiederherstellung des Gemeinschaftslebens und der vollen Einhaltung des feierlichen Gelübdes der Armut gemäß der ursprünglichen Inspiration“ bei ihrer jüngsten Versammlung angesprochen hätten. Vor wenigen Tagen hatte der Malteserorden einen neuen Großkanzler gewählt: Riccardo Paterno di Montecupo.

Zum Nachhören - was der Papst bei der Audienz sagte

Neue Verfassung

Seit dem 3. September letzten Jahres verfügt der Malteserorden über eine neue Verfassungscharta und einen neuen Codex Melitense, die vom Papst verkündet wurden. Auf dem Generalkapitel, das vom 25. bis 29. Januar stattfand, wurden nun die neuen Oberhäupter und Mitglieder des neuen Souveränen Rates gewählt, an die Franziskus, wie er in der Botschaft zur Eröffnung des Kapitels schrieb, bekräftigte, dass „der Weg, dem wir folgen müssen, derjenige ist, der uns direkt von Christus kommt: ut unum sint, damit die Welt glaubt".

„Sie haben auch die Vorgehensweisen für die Aufrechterhaltung des Gemeinschaftslebens und die Verpflichtung, die der Orden in dieser Hinsicht eingeht, konkret bewertet“, betonte der Papst. Er bezeichnete die Entscheidung des Malteserordens als „gerecht und klug“, diejenigen nicht zu einem Gemeinschaftsleben zu verpflichten, die bei ihrer Profess diese neue Verpflichtung noch nicht wussten. Gleichzeitig bekräftigte der Papst, dass „alle eingeladen sind, das Gemeinschaftsleben anzunehmen“.

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Verpflichtung des Gemeinschaftslebens

Deshalb solle von nun an für diejenigen die Verpflichtung des Gemeinschaftslebens gelten, die die feierliche Profess ablegen. Sie sollten „das Bewusstsein haben, dass die Ordensmitgliedschaft ein Gemeinschaftsleben mit sich bringt“ und diese Verpflichtung „in voller Freiheit übernehmen“, so die Bestimmung von Franziskus, der auch die Entscheidung zur Wiedereröffnung eines Noviziats begrüßte. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass bald weitere hinzukämen. Was die Erstausbildung und die ständige Weiterbildung der Mitglieder anbelangt, so sei nach den Worten des Papstes „eine angemessene Ausbildung der Professen sowie der Ritter der zweiten Klasse im Hinblick auf die konkrete Bedeutung des gegebenen Gehorsamsversprechens notwendig“; „die Ausbildung der dritten Klasse“, von der er hoffe, dass sie „solide Berufungen für die verschiedenen Dimensionen des Dienstes im Orden hervorbringen kann, darf nicht vernachlässigt werden“, fügte Franziskus an.

Wenn sie sich also mit Barmherzigkeit und Zärtlichkeit auseinandersetzen, dann müssten sie immer an drei Wege des Herrn denken, so der Papst. „Es geht um Nähe, Mitgefühl, Barmherzigkeit und Zärtlichkeit - und ihr, wenn ihr euch mit Barmherzigkeit und Zärtlichkeit den Menschen naht, identifiziert ihr euch mit Jesus, dem Guten Hirten, dem barmherzigen Samariter. Vergessen wir nicht: Unsere Werke müssen gut organisiert sein, unsere Werke müssen gut geführt werden, aber vor allem müssen sie ein Zeichen der Liebe Christi sein, die wie die Bedingungen aller Werke ist, die man haben muss.“

(vatican news)

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30. Januar 2023, 12:48