Papst beklagt Krieg, Egoismus und Gleichgültigkeit
Das sei „sehr traurig“, sagte Franziskus am Freitag bei einer Begegnung mit 60 mexikanischen Geschäftsleuten im Vatikan. Statt Zugehörigkeit und Akzeptanz herrsche Kampf vor, so der Papst, der die Konflikte nicht näher benannte: „Der Kampf steht an erster Stelle. Und wir vergessen, dass in einer Familie die Dinge mit Geduld, mit Liebe, mit Dialog, mit gegenseitigem Verständnis und gegenseitiger Hilfe geregelt werden.“
Konflikte, Egoismus, Gleichgültigkeit
„Die Kultur unserer Zeit ist von Individualismus und Engstirnigkeit geplagt“, fuhr der Papst fort. Er warnte vor Egoismus und kritisierte Gleichgültigkeit gegenüber Leidenden und Ausgestoßenen. Den Unternehmern und Unternehmerinnen aus Mexiko legte er ans Herz, „das Gemeinwohl an die erste Stelle“ zu setzen und es der „weltlichen Logik des Ich, des Erfolgs, der Herrschaft, des Geldes“ vorzuziehen. Katholische Unternehmer verstünden sich als „Zeichen der Gegenwart Gottes in der Welt der Wirtschaft und Arbeit“, schärfte Franziskus ein: „Das wichtigste Kapital, das wir haben können, ist das geistliche Kapital“, so der Papst.
In Mexiko sind Korruption, Vetternwirtschaft und Gewalt im öffentlichen Leben weit verbreitet. Die Arbeit am „Wir“ statt am „Ich“ sei Auftrag an die ganze Gesellschaft und auch die Kirche, fuhr der Papst vor seinen Gästen aus dem lateinamerikanischen Land fort: „Jeder von uns ist aufgerufen, dazu beizutragen, dass es in der Gesellschaft immer mehr Handwerker des Friedens und einer Kultur der Begegnung gibt; und dass es in der Kirche immer mehr Baumeister einer Gemeinschaft gibt, in der sich ausnahmslos alle vom Herrn angenommen und geliebt fühlen.“
Recht auf gut ausgebildete Priester
Mit Blick auf die Kirche merkte Franziskus an, dass „gut ausgebildete Priester“ wesentlich seien. „Es ist das Recht der Gläubigen, gut ausgebildete Priester zu haben, die mit Freude die Gemeinschaft der Gläubigen mit dem Wort und der Eucharistie nähren und die auch Zeugnis für ein Leben geben, das den anderen geschenkt wird.“
Die Geschäftsleute aus Lateinamerika waren mit dem Delegierten der Erzdiözese Mexiko für die Verwaltung der kirchlichen Güter, Eduardo Pisa, in den Vatikan gekommen. Franziskus wandte sich auf Spanisch an die Gruppe.
(vatican news – pr)
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