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Die Audienz im Vatikan Die Audienz im Vatikan 

Papst: Gleichgültigkeit ist die hässlichste Krankheit

Hässlichste Krankheit in der Kirche laut Papst: Wenn man gegenüber den Problemen anderer Menschen gleichgültig wird. Das sagte er Vertretern einer Einrichtung der italienischen Bischofskonferenz, die Einnahmen aus der Mandatssteuer verwaltet: der Konferenz des Dienstes zur Förderung der wirtschaftlichen Unterstützung der katholischen Kirche in Italien.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Der Dienst zur Förderung der Wirtschaftsunterstützung der Katholischen Kirche in Italien trägt durch die finanzielle Unterstützung der Gläubigen zur Bildung und Festigung eines neuen Bewusstseins der Mitverantwortung und Teilhabe am Leben und Auftrag der Kirche bei. Es handelt sich um eine Einrichtung der Italienischen Bischofskonferenz, die die staatlichen Gelder betreut. Seit 1990 übermittelt der italienische Staat jedes Jahr einen Teil der öffentlichen Steuereinnahmen für soziale, humanitäre und religiöse Zwecke. Aus diesem Geldtopf erhält die Bischofskonferenz einen Großteil, der von dem Dienst zur Förderung der Wirtschaftshilfe betreut wird.

Seinen Gästen sagte der Papst am Donnerstag im Vatikan:

„Selbst in diesem Abschnitt der nationalen Geschichte Italiens, von der Überarbeitung des Konkordats bis heute, hat sich vieles verändert. Und doch haben diese beiden Worte - Mitverantwortung und Mitwirkung - nichts von ihrer Kraft und Relevanz verloren und tragen in der Tat dazu bei, eine geeintere und solidarischere Kirche aufzubauen. Also, denkt daran: Mitverantwortung und Mitwirkung.“

Zum Nachhören
Auch der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Zuppi, war bei der Audienz dabei
Auch der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Zuppi, war bei der Audienz dabei

Mitverantwortung, Teilhabe, Gemeinschaft

Mitverantwortung bedeute Teilhabe, fuhr Franziskus fort. Das bedeute Beteiligung. Wie er schon bei anderen Gelegenheiten gesagt hatte, wiederholte er seinen Gedanken des „balconar“, d.h. am Fenster stehen und zusehen, wie das Leben vorbeiziehe. Man müsse hingegen die Initiative ergreifen und Risiken eingehen, so der Papst:

„Deshalb möchte ich noch ein drittes Wort hinzufügen: Gemeinschaft. Die Mitverantwortung und Beteiligung bilden und erhalten die Gemeinschaft; dies wiederum motiviert und treibt zur Beteiligung und Mitverantwortung an. Das erleben Sie in diesen ersten beiden Jahren des Synodenwegs, der dem Zuhören gewidmet ist. Denken wir immer an das Wort des Herrn: ,Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt´ (Joh 13,35): Dies ist die Zeit, um Zeugnis zu geben und die empfangenen Gaben Früchte tragen zu lassen. Brüder und Schwestern, in eurem täglichen Dienst könnt ihr euch diese Frage stellen: Sind wir ein konkretes Zeichen der Einheit und der Liebe? Wenn es an Gemeinschaft mangelt, geht die Motivation verloren und die Bürokratie wird angeheizt.“

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

Seit 1994 ist der Dienst zur Förderung der Wirtschaftsunterstützung der Katholischen Kirche in Italien direkt vom Ausschuss für kirchliche Körperschaften und Vermögen sowie für die Förderung der wirtschaftlichen Unterstützung der Kirche in Italien abhängig. Darüber hinaus bereitet die Italienische Bischofskonferenz seit 1988 die Arbeit einer Reihe von diözesanen Projekten zur Förderung der wirtschaftlichen Unterstützung der Kirche vor, die in enger Synergie mit der Zentralstelle in Rom arbeiten. Wie viel Geld die Bischofskonferenz vom italienischen Staat durch den sogenannten „Ottopermille“ (8x1000) erhält, ist nicht bekannt. Man schätzt auf jährlich ungefähr sieben Milliarden Euro.

(vatican news)

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16. Februar 2023, 13:17