Papst: Ein Netz der Fürsorge knüpfen
Anne Preckel - Vatikanstadt
Das Motto des Weltkrankentages „Sorge für ihn“ (Lk 10,35) bezieht sich auf das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Dieser wendet sich nicht nur selbst einem Verletzten zu, sondern hält auch sein Umfeld zur Fürsorge für den Verwundeten an. Eine solche „Kultur“ der Zuwendung und Fürsorge gilt es laut Papst Franziskus aufzubauen, wie er an diesem Donnerstag bei einer Audienz für Mitarbeiter der Gesundheitspastoral der Diözese Rom wieder einmal hervorhob.
Nähe, Zuhören, Akzeptieren
„Erinnern wir uns vor allem daran, wie wichtig es ist, den Leidenden nahe zu kommen und ihnen Zuhören, Liebe und Akzeptanz anzubieten“, erinnerte Franziskus. Der Schmerz der Anderen sei ein „Signal“, das zum Einhalten und Helfen anhalten müsse. „Diese Sensibilität nimmt zu, je mehr wir uns auf die Begegnung mit den Leidenden einlassen“, so Franziskus, eine solche Haltung lasse in der Liebe den „wahren Sinn des Lebens“ begreifen
Der Papst kritisierte fehlendes Mitgefühl und Gleichgültigkeit gegenüber Leidenden in der Gesellschaft: „So oft ist in unseren Gesellschaften die Menschlichkeit vertrocknet und wir sind taub für Mitgefühl. Nehmen wir den Schrei der Leidenden auf und bringen ihn zu Gehör“, appellierte Franziskus. Dabei gelte es denjenigen Menschen Gehör zu verschaffen, die mit ihrer Krankheit alleine gelassen würden und denen es an finanzieller und moralischer Unterstützung fehle. Als Beispiel nannte Franziskus Fibromyalgie-Leidende, einem Muskel-Schmerz-Syndrom, und Patienten mit chronischen Schmerzen.
Gehör verschaffen
Ein „Ferment der Nächstenliebe“ zu werden, bedeute auch „Netzwerken“, führte der Papst weiter aus. Jeder sei bedürftig, und jeder könne etwas geben und empfangen, „und sei es nur ein Lächeln“, öffnete er den Blick.
„Und das lässt ein ,Netz‘ um uns herum wachsen, das nicht einfängt, sondern befreit, ein Netz aus Händen, die sich zusammenschließen, aus Armen, die zusammenarbeiten, aus Herzen, die sich in Gebet und Mitgefühl vereinen. (…) Vernetzung bedeutet, als Glieder eines Leibes zusammenzuarbeiten (vgl. 1 Kor 12,12-27). Das Leiden eines Einzelnen wird zum Leiden aller, und der Beitrag eines jeden wird von allen als Segen begrüßt.“
Netz der Fürsorge
„Schwächen zu verstehen, Schwächen zu streicheln, Schwächen stark zu machen: Das ist der Weg, den wir gehen müssen“, wandte sich der Papst abschließend an die Mitarbeiter in der Gesundheitspastoral und die Kranken selbst: „Dafür bitte ich Sie um Ihr Gebet, damit unter uns die Nähe zu den Leidenden und ein konkretes Engagement für die Nächstenliebe wachsen und kein Schrei des Schmerzes ungehört bleibt.“
(vatican news – pr)
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