Papst Franziskus begegnet auch bei seinen Reisen gerne Migranten, hier in einem Aufnahmezentrum auf Malta (3.4.2022) Papst Franziskus begegnet auch bei seinen Reisen gerne Migranten, hier in einem Aufnahmezentrum auf Malta (3.4.2022) 

Live bei uns am Samstag: Papst empfängt Flüchtlinge

Am Samstag will Papst Franziskus im Vatikan Flüchtlinge empfangen, die in den letzten Monaten über sogenannte humanitäre Korridore legal und sicher nach Italien einreisen konnten. Das Projekt, das mittlerweile in mehreren europäischen Ländern Fuß gefasst hat, ist unter anderem auf Anregung der Basisgemeinschaft Sant’Egidio in Italien entstanden. Wir übertragen live.

Die rund 7000 Flüchtlinge stammen aus verschiedenen Krisenländern wie Afghanistan, Syrien, Irak, dem Kongo Libyen und anderen Ländern, die durch humanitäre Notlagen und Kriege gezeichnet sind. Dank der humanitären Korridore mussten sie ihre Leben nicht auf der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer riskieren und konnten sicher und gemeinsam mit ihren Familien nach Italien einreisen, wo sich verschiedene Gemeinschaften bereit erklärt haben, sie zu unterstützen und zu integrieren.

7000 sichere Einreisen

Dank des Projektes, das auf einer Vereinbarung zwischen der Gemeinschaft Sant’Egidio, der Union der Evangelischen Kirchen in Italien, der Waldenser und der italienischen Regierung beruht, konnten seit Februar 2016 nach Angaben von Sant'Egidio fast 7000 Flüchtlinge nach Italien einreisen. Sie und die Aufnahmegemeinschaften wird Franziskus nun am Samstag um 11.30 Uhr in der Audienzhalle treffen.

„Diese Audienz ist umso wichtiger, als sie zu einem Zeitpunkt stattfindet, an dem wir noch die dramatischen Bilder von Cutro vor Augen haben. Sie zeigt einen menschlichen und möglichen Weg auf, um die Fragen anzugehen, die in Zusammenhang mit den Migrationen stehen, und stellt ein Hoffnungszeichen dar“, erklärte Sant’Egidio im Vorfeld der Papstbegegnung. Radio Vatikan überträgt ab 11.25 Uhr live auf Deutsch, wie üblich über die Webseite, Youtube und unsere Partnersender.

Wie funktionieren die humanitären Korridore?

Die an dem Projekt beteiligten Vereinigungen entsenden Freiwillige in die Länder, in denen die Flüchtlinge sich aufhalten, und diese nehmen direkten Kontakt mit den Flüchtlingen auf. Dann stellen sie eine Liste möglicher Nutznießer zusammen, die den italienischen Konsularbehörden vorgelegt wird. Diese erteilen nach der Kontrolle durch das Innenministerium humanitäre Visa mit begrenzter territorialer Gültigkeit, die also nur den Aufenthalt in Italien ermöglichen. Nachdem sie sicher und legal in Italien angekommen sind, können die Flüchtlinge dann ihren Asylantrag stellen. Das Projekt ist vollständig durch die Gemeinschaft Sant’Egidio, die Union der Evangelischen Kirchen in Italien und die Waldenser - eine protestantische Kirche in Italien - finanziert und somit ökumenisch.

(vatican news - cs)

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17. März 2023, 09:55