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Denys Shmyhal und Papst Franziskus Denys Shmyhal und Papst Franziskus 

Papst und ukrainischer Regierungschef sprachen über Frieden und Hilfe

Der ukrainische Premierminister Denys Shmyhal und Papst Franziskus haben an diesem Donnerstagvormittag im Vatikan über „verschiedene Fragen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine“ gesprochen. Das teilte der vatikanische Pressesaal im Anschluss an die Audienz mit.

Mario Galgano - Vatikanstadt

An diesem Donnerstag, den 27. April 2023, empfing Papst Franziskus im Apostolischen Palast den Regierungschef der Ukraine in Audienz. Shmyhal sprach anschließend mit dem vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem vatikanischen Außenbeauftragten, Erzbischof Paul Richard Gallagher, Sekretär für die Beziehungen zu Staaten und internationalen Organisationen.

Während der „herzlichen Gespräche“, die im Staatssekretariat stattfanden, wurde die Situation in der Ukraine erörtert, wobei dem humanitären Aspekt und den Bemühungen um die Wiederherstellung des Friedens besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde, so die Mitteilung des Vatikans. In diesem Zusammenhang seien auch verschiedene Themen erörtert worden, die das Leben und die Tätigkeit der Kirchen im Lande betreffen.

Das private Gespräch mit dem Papst in der Apostolischen Bibliothek dauerte etwa eine halbe Stunde, von 9.20 Uhr bis 9.50 Uhr, und Shmyhal - wie er selbst in einer späteren Konferenz vor der Auslandspresse in Rom verriet - wiederholte gegenüber dem Papst seine Einladung zu einem Besuch in der Hauptstadt Kyiv  und bat ihn um Hilfe bei der Rückkehr der zwangsweise nach Russland abgeschobenen Kinder.

"Ich hatte heute ein Treffen mit dem Papst im Vatikan und wir sprachen über die Friedensformel und die mögliche Hilfe Seiner Heiligkeit und des Vatikans bei der Verwirklichung aller Schritte des Friedensplans von Präsident Wolodymyr Zelenskij. Ich habe Seine Heiligkeit auch um Hilfe bei der Rückkehr von Ukrainern und ukrainischen Kindern gebeten, die festgehalten, verhaftet und nach Russland abgeschoben wurden. Ich habe den Heiligen Vater auch eingeladen, unser Land persönlich zu besuchen."

Die Geschenke
Die Geschenke

Die Geschenke

Papst Franziskus überreichte dem ukrainischen Premierminister einen Bronzeabguss einer Blume, die mit der Aufschrift „Der Friede ist eine zerbrechliche Blume" versehen ist, sowie die diesjährige Friedensbotschaft, das Dokument über die menschliche Brüderlichkeit, das Buch über die Statio Orbis vom 27. März 2020, herausgegeben vom vatikanischen Buchverlag Lev, und den Band „Eine Enzyklika über den Frieden in der Ukraine".

Der ukrainische Ministerpräsident überreichte dem Papst die Reproduktion eines Keramikkruges, auf dem ein Hahn abgebildet ist, der nach einem Bombenangriff in der Nähe von Kyiv unversehrt geblieben ist, sowie Weizenähren aus der Ukraine und einen Bildband über den anhaltenden Krieg und den Widerstand des ukrainischen Volkes.

Besuch beim Malteserorden

Nach dem Besuch im Vatikan besuchte Shmyhal den Malteserorden in Rom. Der Premierminister der Ukraine wurde vom Souveränen Großmeister des Malteserordens, Fra' John Dunlap, mit militärischen Ehren in der Magistralvilla empfangen. Der 15. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Souveränen Malteserorden und der Ukraine - die im Februar 2008 aufgenommen wurden - bot die Gelegenheit, die vom Malteserorden in der Ukraine entwickelten Programme im Lichte der sich entwickelnden medizinischen und humanitären Bedürfnisse des Landes zu überprüfen.

Die Bande der Freundschaft und Zusammenarbeit reichen bis ins Jahr 1990 zurück, als die Hilfsorganisation des Malteserordens in der Ukraine ihre ersten humanitären Aktivitäten begann. Die Programme der drei Einrichtungen des Ordens - in Lemberg, Iwano-Frankiwsk und Berehove - haben sich im Laufe der Jahre immer weiter entwickelt, insbesondere seit Februar 2022, als der Krieg mit Russland ausbrach.

Der ukrainische Premierminister Denys Shmyhal drückte seine Dankbarkeit und Wertschätzung für die kontinuierliche Unterstützung der Ukraine durch den Malteserorden aus. „Ich danke Ihnen im Namen der Regierung, des Präsidenten und des ukrainischen Volkes von ganzem Herzen für die wichtige Rolle, die Sie in unserem Land spielen", so der ukrainische Premierminister.

Bei den Gesprächen wurde die dramatische humanitäre Lage in dem Land, das das am stärksten mit Landminen verseuchte Land der Welt ist, erörtert. Premierminister Shmyhal erklärte, dass die Minenräumung Hunderte von Jahren dauern wird und hochqualifiziertes Personal erfordert. Die psychische Gesundheit der ukrainischen Bevölkerung - insbesondere die der Kinder - war ein weiteres zentrales Thema des Treffens, für das - so hoffte der ukrainische Premierminister - Synergien mit dem Malteserorden erforderlich sind.

Malteser International hilft in der Ukraine
Malteser International hilft in der Ukraine

Enge und fruchtbare Synergie

„Die enge und fruchtbare Synergie zwischen unserer Botschaft in Kyiv und unserer Hilfsorganisation ermöglicht es uns, unsere humanitäre Mission bestmöglich zu erfüllen, die auch von dem Kooperationsabkommen profitiert, das wir 2019 mit der Ukraine unterzeichnet haben", bemerkte der Leutnant des Großmeisters, Fra' John Dunlap, während des Treffens, das von einer Atmosphäre der Herzlichkeit und Zusammenarbeit geprägt war.

„Wir werden dem ukrainischen Volk so lange helfen, wie es notwendig ist. Das sind wir unseren Männern und Frauen in Ihrem Land schuldig, das sind wir den unschuldigen Opfern dieses Krieges schuldig", fügte der Großmeisterleutnant hinzu und erklärte, dass die enge Zusammenarbeit zwischen den diplomatischen und operativen Einheiten des Ordens sowohl in der Ukraine als auch in den Nachbarländern es ermöglicht hat, Hunderttausenden von Vertriebenen und Flüchtlingen, die die Grenzen überschritten haben, Soforthilfe und humanitäre Unterstützung zu leisten.

Der Malteserorden hat sowohl in der Ukraine als auch in den Nachbarländern ein Unterstützungsnetzwerk aktiviert.

(vatican news)

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27. April 2023, 12:24