Gründonnerstag: „Geste der Vergebung im Namen der Gesellschaft“
In Casal del Marmo war Franziskus bereits einmal am Gründonnerstag: vor genau zehn Jahren. Dass er nun zurückkommt und ein weiteres Mal die Abendmahlsmesse mit Fußwaschung unter jugendlichen Straftätern feiert, zeigt seine besondere Nähe, so der Gefängnisseelsorger Raffaele Grimaldi. Er glaubt, dass Franziskus damit auch eine gesellschaftliche Aussage treffen möchte. Der Papst wolle „die Gesellschaft, die Institutionen und die Politik sensibilisieren" auf eine neue Form der Bildung für jugendliche Straftäter, „denn oft haben die Jugendlichen die falschen Vorbilder“.
Geste der Entschuldigung
„Er wird vor ihnen niederknien“, so Grimaldi weiter, „als Geste der Entschuldigung im Namen eines Teils der Gesellschaft, der sie getäuscht, verführt und dann im Stich gelassen hat.“
Die jungen Menschen, denen der Papst im Rahmen der Liturgie die Füße waschen wird, haben verschiedene Nationalitäten, geht aus der Mitteilung weiter hervor. Für Grimaldi bedeutet die Geste der Solidarität des Papstes, den straffällig gewordenen Jugendlichen mit Unvoreingenommenheit und ohne Verurteilung entgegenzutreten. „Das eigentliche Ziel der Gerechtigkeit besteht nicht darin, zu bestrafen und zu unterdrücken, sondern darin, diejenigen, die Unrecht getan haben, einzuladen, die zerbrochenen Bindungen wiederherzustellen. Es ist notwendig, einsamen Nachzüglern zu helfen, eine wiederherstellende Gerechtigkeit zu verkörpern, die den Schmerz und das Leiden des Opfers in den Mittelpunkt stellt“, so der Gefängnisseelsorger.
Papst Franziskus wird am Gründonnerstag um 16 Uhr in die Haftanstalt kommen und dort in privater Form die Liturgie feiern. Radio Vatikan überträgt live auf Deutsch, ebenso wie die übrigen Feiern in den Kar- und Ostertagen unter Vorsitz des Papstes.
(pm - cs)
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