Ein Konvoi verlässt den Sudan - mehrere Länder evakuieren angesichts der dramatischen Lage Ein Konvoi verlässt den Sudan - mehrere Länder evakuieren angesichts der dramatischen Lage 

Papst fordert Ende der Gewalt im Sudan

Papst Franziskus hat die anhaltende Gewalt im Sudan angeprangert. „Leider ist die Lage im Sudan weiter schlimm. Daher erneuere ich meinen Appell, die Gewalt schnellstmöglich zu beenden und den Weg des Dialogs wiederaufzunehmen. Ich rufe alle zum Gebet für unsere sudanesischen Brüder und Schwestern auf", so das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag (23.4.2023) im Vatikan.

Erst im Februar war Papst Franziskus zu einer Friedensmission ins Nachbarland Südsudan gereist. Am Wochenende kam es im Sudan erneut zu Kämpfen, obwohl die reguläre Armee und die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) eine Feuerpause zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan vereinbart hatten. Seit dem Sturz von Diktator Omar al-Baschir 2019 herrschten die beiden Kräfte in einer gemeinsamen Militärregierung. Der nun ausgebrochene Konflikt kostete laut UN-Angaben bereits mehr als 400 Menschenleben.

Evakuierungen ausländischer Staatsbürger laufen, beziehungsweise sollen organisiert werden. Armeechef General Abdel Fattah al-Burhan sagte nach Angaben des Militärs seine Unterstützung für eine sichere Ausreise zu. Auch Burhans Rivale, der Chef der paramilitärischen RSF-Miliz, General Mohammed Hamdan Daglo, sprach sich dafür aus. Flughäfen sollten für Evakuierungen teilweise offen stehen. Der internationale Flughafen in der Hauptstadt Khartum ist allerdings immer wieder Schauplatz von Gefechten - die Lage an anderen Flughäfen ist unklar. Laut Medienberichten vom Sonntag wurde ein französischer Konvoi beim Evakuierungsversuch angegriffen; beide Streitparteien beschuldigen sich gegenseitig. 

Jenseits des Konflikts: Neue Selige und „Earth Day“

Papst Franziskus hatte bereits vergangene Woche sein sonntägliches Mittagsgebet im Vatikan genutzt, um Frieden im Sudan anzumahnen. Diesen Sonntag ging das katholische Kirchenoberhaupt neben dem blutigen Konflikt auch auf ein für die katholische Kirche erfreuliches Ereignis ein: Er würdigte fünf neue Selige. In Paris waren am Samstag Pater Henri Planchat und vier weitere Ordensmänner, die 1871 von Anhängern der Pariser Kommune getötet wurden, als Märtyrer seliggesprochen worden. Papst Franziskus äußerte sich nach seinem Regina Coeli an diesem Sonntag auch zum „Earth Day“. Dieser erstmals 1970 begangene Aktionstag findet jeweils am 22. April statt, um die Erde zu bewahren. Inzwischen beteiligen sich Millionen Menschen in mehr als 150 Ländern. Papst Franziskus sagte dazu: „Ich wünsche mir, dass der Einsatz zum Schutz der Schöpfung immer auch gemeinsam mit wirkungsvoller Solidarität für die Ärmsten erfolgt".

(vatican news/diverse - sst)

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23. April 2023, 13:17