Papst in Ungarn Tag 1: Starker Auftakt
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Dieser zweite Besuch von Papst Franziskus in Budapest unterscheidet sich ganz deutlich vom ersten. Das erste erfolgte auch aus einem ganz anderen Anlass: Der Internationale Eucharistische Kongress fand in Budapest statt, und Papst Franziskus war damals nur wenige Stunden hier in der ungarischen Hauptstadt. Bei dieser Gelegenheit gab es gar keine offizielle Begegnung mit den Mitgliedern der Regierung, des diplomatischen Korps und den Vertretern der Zivilgesellschaft. 2021 lag der Schwerpunkt des Programms auf der Ökumene und dem interreligiösen Dialog. Es gab eine Begegnung mit den Bischöfen und ein Ökumene-Treffen, bei dem auch die jüdische Gemeinde dabei war; dann die Heilige Messe und schon reiste Papst Franziskus weiter nach Bratislava in die Slowakei.
Anderer Kontext und Schwerpunkte als 2021
Diesmal ist das katholische Kirchenoberhaupt zu einem dreitägigen Pastoralbesuch in Ungarn und die übliche Ansprache an die Regierung war an diesem Freitag direkt die erste Rede von Papst Franziskus. Sie war auch mit Spannung erwartet worden, denn inzwischen ist ja in Europa, gar in einem Nachbarland Ungarns, ein Krieg ausgebrochen. Und generell stellt sich die Frage: Wie steht es um Europa, das sich zerstritten in der Flüchtlingsfrage und in vielen weiteren Dingen präsentiert.
Flammender Appell für Europa
Papst Franziskus hat einen Rundumschlag gemacht bei dieser ersten Rede, er hat viele verschiedene Themen angesprochen. Meiner Meinung nach hat er mit dieser Rede einen flammenden Appell für Europa gehalten, für Solidarität. Er hat Leidenschaft für gemeinschaftliche Politik angemahnt. Und er hat an die Anfänge Europas erinnert und dazu aufgerufen, die „europäische Seele" wieder zu entdecken, die Begeisterung und den Traum der Gründerväter. Diese hat er als Beispiel genannt, über ihre eigene Zeit, über über nationale Grenzen und unmittelbare Bedürfnisse hinauszublicken. Und eben auch auf Diplomatie zu setzen und die „Einheit wieder herzustellen, statt Risse zu vergrößern".
... und Blick über Europa hinaus in die Welt
Papst Franziskus ist sehr deutlich geworden, auch mit Blick auf den Krieg in Europa, er hat auch die Ukraine ausdrücklich erwähnt. Aber nicht nur Papst Franziskus ist auch auf alle Flüchtlinge eingegangen, die zum Beispiel vor Konflikten, Armut und Klimawandel fliehen.
Dank an Ungarn
Papst Franziskus hat in seiner ersten Ansprache hier in Budapest an diesem Freitag außerdem auch den Ungarn ganz ausdrücklich gedankt für ihr Engagement für verfolgte Christen weltweit. Außerdem hat er die vielen Heiligen des Lands gewürdigt.
Insgesamt: Ein starker Auftakt.
Samstag: Treffen mit Armen und Flüchtlingen
Das Thema Migranten und Flüchtlinge wird Papst Franziskus auch am Samstag wieder aufgreifen. Die erste Rede, die er am Samstag hält, wird bei einer Begegnung mit Armen und Flüchtlingen in der Elisabeth-Kirche sein.
Am Freitagabend stand auch noch eine Begegnung von Papst Franziskus mit Bischöfen, Priestern, Diakonen, Ordensleuten, Personen des Geweihten Lebens, Seminaristen und Pastoralarbeitern in der St. Stephans-Basilika auf dem Programm.
(vatican news - sst)
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