Papst zu jungen Athleten: Verliert die Leidenschaft für Sport nicht!
Junge Menschen aus über 30 Ländern hatten sich in der Audienzhalle versammelt, um den Worten des Papstes zu lauschen. Bis Sonntag tagen die Sportlerinnen und Sportler mit ihren Ausbildern am römischen Olympiastadion, um dank der Impulse von verschiedenen Rednern aus aller Welt über die erzieherische Wirkung von Sport nachzudenken. Dies griff auch Papst Franziskus auf, indem er in seiner Ansprache daran erinnerte, wie eng Sport und Erziehung zusammenhängen:
„Tennis ist ein Spiel, Padel ist ein Spiel, und ihre erzieherische Kraft liegt gerade in der Synamik des Spiels. Lasst euch nicht die Freude daran rauben, Sport aus Leidenschaft zu betreiben, um euch zu vergnügen und anderen Vergnügen zu bereiten. Das ist die Unentgeltlichkeit, der Geist der Unentgeltlichkeit, mit dem wir spielen müssen.“
Kampfgeist sei gut, wenn er diese „spielerische Dimension“ nicht zerstöre, mahnte Franziskus seine jungen Zuhörer: „Wenn hingegen die Dynamik des Wettkampfes überhand nimmt, dann lässt das verschiedene Formen des Egoismus auftreten, die am Ende die sportliche Betätigung ruinieren, so dass diese nicht mehr erzieherisch wirkt, sondern das Gegenteil bewirkt.“
Ein Trainer sei letztlich nicht nur ein sportlicher Ausbilder, sondern habe auch eine Erziehungsfunktion, so Franziskus weiter. So habe ein gelungenes Spiel ein ausgewogenes Verhältnis von „Angriff und Verteidigung“: „Und das geschieht auch in einem Erziehungsprozess: es geht darum, Risiko und Umsicht gut miteinander zu verbinden.“
Risiko und Umsicht gut verbinden
Ein guter Sportler dürfe nicht nur im Angriff oder in der Verteidigung geschult werden, sondern sein Trainer müsse ihn in beiden Kategorien fit machen, ähnlich wie es bei der Ausbildung der Persönlichkeit geschehe, bemerkte Franziskus. Riskieren bedeute auch, dass der junge Mensch neue Erfahrungen machen könne, die ihm bei seinem Wachstum helfen:
„Das Risiko muss immer verhältnismäßig sein und begleitet werden. Das Kind muss sich frei und gleichzeitig nicht allein gelassen fühlen. Eltern oder Erzieher, die, um das Kind zu schützen, es dazu bringen, jedes unvorhergesehene Ereignis zu vermeiden oder alle seine Probleme zu lösen, lassen es nicht wachsen. Das ist keine Klugheit, sondern eine Mischung aus Angst vor der Realität und besitzergreifendem Egoismus gegenüber dem Kind.“
Der Risikobereitschaft müsse jedoch die ausgewogene Portion an Umsicht gegenüberstehen, die stets „eine positive Haltung ist, nie negativ“, unterstrich der Papst. Verteidigung könne dabei als andere Form des Angriffs gesehen werden, wenn es einem gelinge, dank der erlernten Geduld und Zähigkeit den Gegner mit einem unvorhergesehen Zug zu überraschen:
„Geht voran, haltet Risiko und Umgriff, Angriff und Verteidigung zusammen!“, so die abschließende Aufforderung des Papstes an seine Gäste, die ihm auch einen personalisierten Vatikanpadelschläger überreichten.
Ein Padelschläger für den guten Zweck
Übrigens hatte Franziskus nur wenige Tage zuvor, am Mittwoch bei der Generalaudienz, einen anderen Padelschläger in der Hand. Diesen ziert nun die goldene Unterschrift des Kirchenoberhauptes. Das Stück wird in den kommenden zwei Wochen über die Seite der Herstellerfirma Bullpadel angeboten und schließlich an den Meistbietenden versteigert werden. Der Erlös kommt den notleidenden Familien zugute, die durch die vatikanische Solidaritätseinrichtung Dispensario Santa Marta betreut werden.
(vatican news - cs)
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